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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

DOI Artikel:
Dittmarsch, C.: Die Feinde des Holzschnittes
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Gothard, Eugen von: Ueber einige Apparate zur Himmelsphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0259

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232

Ueber einige Apparate zur Himmelsphotographie.

Die modernen Sonnenkünste wollen sic-k nicht mit den
Schöpfungen der menschlichen Hand messen, als ihre wirkende
Kraft nicht die unsrige, sondern die der Natur ist, aber sie
haben anderseits eben dadurch wieder die Cardinaleigenschaft
der Unmittelbarkeit vor den meisten der älteren graphischen
Künste voraus. Heute gilt, wenigstens in Künstlerkreisen,
mehr noch als zu Dürer’s und Kembrandt’s Zeiten, diejenige
Keproduction für die vollkommenste, welche das Original am
treuesten wiedergiebt und es gehört keine Prophetengabe dazu,
um der Ueberzeugung Ausdruck zu verleihen, dass durch das
heliotypisehe Verfahren der directeste Weg zwischen der Seele
des Künstlers und dem Herzen des Volkes gefunden worden ist.
Bis dasselbe aber zu dieser Erkenntniss gelangt ist, dürfte
es noch einen langwierigen Wandlungsprocess zu überstehen
haben und bis dahin können sieh die Xylographen ruhig ver-
trösten, denn „Baum für Alle hat die Erde“.

l’eber einige Apparate zur Himinelsphotographie.
Von Eugen v. Gothard in Hereny (Ungarn).
Zur Ergänzung meines kurzen Aufsatzes im „Jahrbuche“
1887 möchte ich einige Apparate beschreiben, welche ich zur
Himmelsphotographie construirte (Näheres darüber siehe in
Konkolv’s trefflichem Werk „Practische Anleitung zur Himmels-
photographie“.)
Mein Hauptinsfrument ist ein Spiegelteleskop von Browning
mit IO1/*" Oeffnung und 77" Brennweite, welches in Figur 1
dargestellt ist. Den Beflector für Himmelsphotographie ver-
wendbar zu machen, war es nöthig, einen grossen Sucher D
auf dem um die optische Axe drehbaren Hauptrohre anzubringen
und einige nicht unwesentliche mechanische Verbesserungen
vorzuführen.
Beim Photographiren wird das ganze Instrument um die
Achse II, welche genau mit der Weltaxe parallel aufgestellt
ist, durch ein Uhrwerk so gedreht, dass dem Lauf der Gestirne
gefolgt wird, so dass sie auf der photographischen Platte ihre
Lage nicht verändern können. Leider ist es äusserst schwrnr,
das Uhrwmrk so genau herzustellen und zu reguliren, dass die
Sternbilder keine Ortsveränderung erleiden, der Beobachter ist
daher genöthigt, die Functionirung des Uhnverkes stets zu
überwachen und zu berichtigen. Für diesen Zweck ward ein
geeigneter Stern mit dem Sucher eingestellt und während der
 
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