Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (2.1888)

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Gegenwart und Zukunft der Pkolockemie etc.

ihrer Arbeiten an der photographischen Optik und Chemie,
welche von opferwilligen und uneigennützigen thätigen Forschern
zu unzähligen Hilfeleistungen ausgebildet worden sind.
Diese optisch-chemischen Hilfsmittel können auch unab-
hängig vom Gross-Capitale ihre ganze Thätigkeit entfalten —
überall, wo sie eine liebevolle Aufnahme und eine ihrem
eigentlichen Wesen entsprechende gute Pflege und eine passende
Verwendung finden, wie solche ihnen ihre Ausbildner zu Th eil
werden Hessen.
Wo dies geschieht, da ist das Wirken der photographischen
Optik und Chemie ein mannichfaltiges und der Erfolg desselben
ein ausserordentlicher zur Wiederbelebung und zum Aufschwünge
des Kleinbetriebs der Künste, Handwerke und fast jeder In-
dustrie.
Verschiedene von diesen durch meine eigenen Arbeiten
und Versuche gewonnenen Erfahrungen, welche diesen für
unsere Zeit und die Zukunft wichtigen Zielen dienen, mögen hier
in kürzester Form in diesem geschätzten Jahrbuche Platz finden.
Es ist ein natürliches Zusammentreffen, dass alle von
mir bevorzugten photographischen Arbeitszweige, welche die
solidesten photographischen Erzeugnisse — also wirklich Nütz-
liches, daher Werthvolles für Gegenwart und Zukunft der
Lichtbildkunst — liefern, auch für meine weitergehenden, seit
40 Jahren verfolgten und endlich erreichten Ziele die besten
Dienste thuen, jedes erprobte Gute in das andere eines werth-
vollen Fortsc-hiitts eingreift und demselben Hilfe gewähren kann.
I. Der Gelatine-Relief-Druck,
besonders mein directer Abdruck vom Negative selbst, mittels
Druckerschwärze, liefert die feinsten und haltbarsten Drucke
nicht allein, sondern auch die besten zum Uebertragen auf
Stein und Zink und bildet daher eine Grundlage für die
Vereinfachung verschiedener Hoch- und Tiefdruck-Verfahren.
Die einfache Art der Cassette, welche dazu erforderlich
ist, habe ich immer zur Photographie verwendet und die
erste mir selbst gemacht.
Der Deckel derselben ist nicht durch Scharniere am
Rahmen befestigt. Auf der inneren Seite des Deckels sind
auch keine Federn, welche bei Anwendung dünner Glas-
scheiben, diese in der Mitte aus dem scharf eingestellten
Focus biegen, wie leicht begreiflich sein könnte.
Diesen Uebelstand habe ich an allen Cassetten des Handels
gesehen und infolge desselben oft unbegründete Klagen über
„Focusdifferenz“ der Objectiv-Linsen gehört.