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Ergebnisse der Momentphotographie.
kurzer Dauer ist, um eine Empfindung auszulösen. Eine
Schallwelle in der Luft (340 m-Sec. Geschwindigkeit) befindet
sieh in demselben Fall; es kommt aber noch hinzu, dass die
Luft gewöhnlich überhaupt nicht sichtbar ist.
Man sieht jedoch die erhitzte Luft über einem Kamin
durch das scheinbare Zittern der dahinter befindlichen Gegen-
stände, oder den Schatten oiner Kerzenflamme im Sonnenlicht
durch die wechselnde kleine Lichtablenkung in den heissen
Gasen. In der wissenschaftlichen Ausbildung dieser einfachen
Bemerkung besteht die Schlierenmethode, deren Anfänge bei
Huyghens (De formandis vitris) zu finden sind, deren Ver-
vollkommnung wir Poucault (travaux seientifiques 1878)
L
und Toe'p 1er (Beobachtungen nach einer neuen optischen Me-
thode, Bonn 1864) verdanken.
Um nun auf die Projectilversuehe näher einzugehen,
stellen wir uns in F (Fig. 29) eine geladene Leidnerflasche
vor, deren Schliessungsbogen zwei Funken stellen I, II enthält.
Das Projeetil P passirt bei I, löst daselbst und bei II einen
Funken aus. Das von II ausgehende Licht fällt auf die
Linse L und wird in einem Bilde B von II gesammelt.
Stellt man das Auge nach P, so erhält es von allen Punkten
der Linse L beim Ueberspringen des Funkens Licht. Die
Linse erscheint als ein helles Feld, von welchem sich das
Projeetil dunkel abhebt. Dem entspricht auch die photo-
graphische Abbildung.
Soll nun die Luftverdichtung vor dem Projeetil sichtbar
werden, so fasst man das Funkenbild B scharf mit dem Rande
einer Blendung ab. Das Gesichtsfeld des photographischen
Ergebnisse der Momentphotographie.
kurzer Dauer ist, um eine Empfindung auszulösen. Eine
Schallwelle in der Luft (340 m-Sec. Geschwindigkeit) befindet
sieh in demselben Fall; es kommt aber noch hinzu, dass die
Luft gewöhnlich überhaupt nicht sichtbar ist.
Man sieht jedoch die erhitzte Luft über einem Kamin
durch das scheinbare Zittern der dahinter befindlichen Gegen-
stände, oder den Schatten oiner Kerzenflamme im Sonnenlicht
durch die wechselnde kleine Lichtablenkung in den heissen
Gasen. In der wissenschaftlichen Ausbildung dieser einfachen
Bemerkung besteht die Schlierenmethode, deren Anfänge bei
Huyghens (De formandis vitris) zu finden sind, deren Ver-
vollkommnung wir Poucault (travaux seientifiques 1878)
L
und Toe'p 1er (Beobachtungen nach einer neuen optischen Me-
thode, Bonn 1864) verdanken.
Um nun auf die Projectilversuehe näher einzugehen,
stellen wir uns in F (Fig. 29) eine geladene Leidnerflasche
vor, deren Schliessungsbogen zwei Funken stellen I, II enthält.
Das Projeetil P passirt bei I, löst daselbst und bei II einen
Funken aus. Das von II ausgehende Licht fällt auf die
Linse L und wird in einem Bilde B von II gesammelt.
Stellt man das Auge nach P, so erhält es von allen Punkten
der Linse L beim Ueberspringen des Funkens Licht. Die
Linse erscheint als ein helles Feld, von welchem sich das
Projeetil dunkel abhebt. Dem entspricht auch die photo-
graphische Abbildung.
Soll nun die Luftverdichtung vor dem Projeetil sichtbar
werden, so fasst man das Funkenbild B scharf mit dem Rande
einer Blendung ab. Das Gesichtsfeld des photographischen