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Herstellung chromolithographischer Tonplatten etc.
graphischen Stein sehr rasch und sicher, sowohl vollkommen
egale, wie auch äusserst zart verlaufende Töne anzufertigen vermag.
Das Verfahren war das folgende:
Reibkreide und Anwendung derselben zur Her-
stellung geschabter Tonplatten für Chromolitho-
graphie, Alberttypie etc.
Lemercier’s lithographische Kreide Ko. II 3 Theile,
(klein geschnitten.)
Geschabte Kernseife.1 „
Talg.Vs „
Venetianischen Terpentin.V3 „
schmilzt man recht innig zusammen und giesst die Masse
in Form eines Würfels aus, den man nac-h dem Erkalten
zur Hälfte in Stanniol einschlägt.
Ist der Vordruck (Abklatsch) nach dem gewöhnlichen
lithographischen Verfahren auf einem ziemlich offen und
scharf gekörnten Stein gefertigt, so deckt man Alles, was
keinen Ton erhalten soll, wie den Rand des Bildes, die
höchsten Lichter etc. mit einer Mischung, bereitet aus: Gummi
arabicum, verdünntem Scheidewasser und Rothsteinpu’lver,
und lässt dieselbe gut auftrocknen.
Sodann umreisst man alle Partien der Zeichnung, inner-
halb deren man Nüaneen zu erzeugen gedenkt, flüchtig mit
einer scharfen Radirnadel und überreibt hierauf die ganze
Steinfläche vermittels der oben beschriebenen Masse, die
nachdem so lange durch kräftiges Reiben mit einem mehr-
mals zusammen gelegten Flanelllappen vertheilt werden
muss, bis ein gleiehmässiger braunschwarzer Ton erzielt
ward, durch welchen deutlich die vordem einradirten Linien
zu erkennen sind.
Diese dünne glänzende Fläche ist sodann als Mittel-
ton zu betrachten, von dem ausgehend man den höchsten
Lichtern des Bildes zu — vermittelst eines scharfgesehliffenen
Schabers — und den tiefsten Schattenpartien zu — mit Fett-
kreide und dick angeriebener lithographischer Zeichentinte
(schraffirend, punktirend und gänzlich deckend) die schönsten
Abstufungen erzielen kann.
Die Tonplatte wird alsdann ziemlich kräftig geätzt und
im Uebrigen vollkommen wie jede lithographische Kreide-
zeichnung für den Druck weiter behandelt.
Wünscht man sich des von mir empfohlenen Aetz-
wassers zu bedienen, muss man demselben noch etwas Salz-
säure heimischen.
Herstellung chromolithographischer Tonplatten etc.
graphischen Stein sehr rasch und sicher, sowohl vollkommen
egale, wie auch äusserst zart verlaufende Töne anzufertigen vermag.
Das Verfahren war das folgende:
Reibkreide und Anwendung derselben zur Her-
stellung geschabter Tonplatten für Chromolitho-
graphie, Alberttypie etc.
Lemercier’s lithographische Kreide Ko. II 3 Theile,
(klein geschnitten.)
Geschabte Kernseife.1 „
Talg.Vs „
Venetianischen Terpentin.V3 „
schmilzt man recht innig zusammen und giesst die Masse
in Form eines Würfels aus, den man nac-h dem Erkalten
zur Hälfte in Stanniol einschlägt.
Ist der Vordruck (Abklatsch) nach dem gewöhnlichen
lithographischen Verfahren auf einem ziemlich offen und
scharf gekörnten Stein gefertigt, so deckt man Alles, was
keinen Ton erhalten soll, wie den Rand des Bildes, die
höchsten Lichter etc. mit einer Mischung, bereitet aus: Gummi
arabicum, verdünntem Scheidewasser und Rothsteinpu’lver,
und lässt dieselbe gut auftrocknen.
Sodann umreisst man alle Partien der Zeichnung, inner-
halb deren man Nüaneen zu erzeugen gedenkt, flüchtig mit
einer scharfen Radirnadel und überreibt hierauf die ganze
Steinfläche vermittels der oben beschriebenen Masse, die
nachdem so lange durch kräftiges Reiben mit einem mehr-
mals zusammen gelegten Flanelllappen vertheilt werden
muss, bis ein gleiehmässiger braunschwarzer Ton erzielt
ward, durch welchen deutlich die vordem einradirten Linien
zu erkennen sind.
Diese dünne glänzende Fläche ist sodann als Mittel-
ton zu betrachten, von dem ausgehend man den höchsten
Lichtern des Bildes zu — vermittelst eines scharfgesehliffenen
Schabers — und den tiefsten Schattenpartien zu — mit Fett-
kreide und dick angeriebener lithographischer Zeichentinte
(schraffirend, punktirend und gänzlich deckend) die schönsten
Abstufungen erzielen kann.
Die Tonplatte wird alsdann ziemlich kräftig geätzt und
im Uebrigen vollkommen wie jede lithographische Kreide-
zeichnung für den Druck weiter behandelt.
Wünscht man sich des von mir empfohlenen Aetz-
wassers zu bedienen, muss man demselben noch etwas Salz-
säure heimischen.