Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

DOI Heft:
Wilde, Friedrich: Ueber Gelbschleier bei Gelatineplatten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0484

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Heber Gelbsehleier bei Gelatineplatten.

435

wenn während des Fixirens Tageslicht Zutritt, vorausgesetzt,
dass beim Entwickeln nicht Bromkalium oder Fixirnatron die
Bedingungen zur Entstehung des Gelbschleiers erzeugt haben.
Bei der Entwicklung mit Pyro geben manche der em-
pfohlenen Formeln dem ganzen Negativ eine leichte gelbe
Färbung — von den Photographen Gelbsucht genannt —
und nicht beliebt, weil sie das Copiren verzögert.
Folgende Pyro-Mischung bringt nicht die geringste Spur
von Gelbfärbung hervor:
A. 100 g schwefligsaures Natron,
500 „ Wasser.
B. 50 g schwefligsaures Natron,
400 „ Wasser,
nach vollständiger Auflösung des schwefligsauren
Natrons werden zugesetzt:
100 g Alkohol, absolut,
45 „ Pyro.
45 „ Citronensäure-Lösung (1 : 10 Wasser).
C. Soda- oder Pottasche-Lösung (1 : 5 Wasser).
Soda darf nur in festen glasigen Stücken genommen
werden; Pottasche darf nicht die gewöhnliche des Handels
sein, sondern chemisch reines kohlensaures Kali
Zum Entwickeln mischt man:
A. 50 g,
B. 4 — 6 g,
C. 4 —6 —8 g,
je nach dem contrastreiche, kräftige oder weiche Negative er-
zielt werden sollen.
Ich persönlich ziehe den Gebrauch von Pottasche dem der
Soda beim Entwickeln vor. Der Alkoholzusatz zur Pyrolösung
macht dieselbe sehr beständig.
Diese Pyro-Entwicklung verursacht keine Flecken an den
Fingern, worauf ich diejenigen aufmerksam mache, die aus
diesem Grunde die Eisenoxalat-Entwicklung vorziehen.
Zum Schluss will ich noch erwähnen, dass jeder Gelb-
schleier und auch die gelbe Färbung, welche manche Pyro-
entwicklung hinterlässt, vollständig in wenigen Minuten be-
seitigt werden durch Baden des damit behafteten Negativs in
gesättigter Alaunlösung, welcher auf je 1 Liter 50 g Salzsäure
beigegeben wird.
 
Annotationen