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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 22.1908

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Wolf-Czapek, Karl W.: Die Kinematographie im medizinischen Unterricht
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Leitz, Ernst: Zeichen- und Projektionsapparat mit photographischer Kamera nach Professor Edinger
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https://doi.org/10.11588/diglit.32121#0073

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Zeichen- und Projehfionsapparaf mit photographischer Römern. 59

Damit soll natürlich das eigene Tierexperiment des Schülers,
sorueit es zum Studium und zur Hneignung der Grundlagen der
Operationstechnik nötig ist, in keiner Weise berührt tuerden.
Heimliche Ermägungcn lassen das lebende Bild für die
Ocurologie und Psychiatrie bedeutsam erscheinen. Der
Unterricht in diesen fällen ist notroendigermeise zum großen
Teile kasuistisch; für jede Krankheitsform einen Ml zur Hand
zu haben, noch dazu einen recht ausgeprägten, ist oft mit
9<*oßen Schmierigkeiten uerbunden, oft ganz unmöglich; und
ohne Demonstrationen ist alles Reden oergeblich, so z. B. bei
den uerschiedenen Tics und ITtyoklonien, uan denen fast jeder
Tall anders ist und deren motorische Eigenart mit Worten kaum
zu beschreiben ist. Dicht minder mertooll märe die systematische
Aufnahme uon epileptischen und uon hysterischen Krämpfen,
um dann, bei aufeinander folgender Vorführung der Bilder das
Charakteristische beider Krampfformen aufmeisen und uerglcichen
zu können. Die Glcichgemichtsstörungen, die bei Erkrankungen
des Großhirns, Kleinhirns und inneren Ohres auftreten, sind
gleichfalls zu jenen Erscheinungen zu zählen, die ebenso selten
zur Verfügung stehen, mie sic ohne Demonstration schmer zu
beschreiben sind.
Die Beispiele liefen sich ins Endlose uermchron, denn auch
die Demonstration der häufigeren lleuroscn und Psychosen
toürde nur an Wert geminnon, menn man neben lebenden Fällen
ouch frühere, recht typische, im lebenden Bilde zeigen könnte.

Zeichen- und Projektionsapparat mit photographischer
Kamera nach Professor Edinger.
Mitteilung aus den Optischen Werken uon E. Ceiß in Weßlar.
Die für den lllikroskopiker unerläßliche llotmendigkeit, das
Bild eines oft unbeständigen Präparates dauernd zu fixieren,
samic der Wunsch, seltene Präparate ueruiclfältigen zu können,
führten zunächst zur Konstruktion uon Zeicheneinrichtungen,
deren einfachste form im sogen. Zeichenokular allgemein be-
gannt ist, und dann zum Bau uon besonderen Tipparaten, die
sich der Photographie bedienten. Jene Zeichenapparate (Zeichen-
okulare) beruhen auf der Projektion des Bildes der Zeichenfläche
resp. des Zeichenstiftes und des Präparates in das Hugo des
Zeichners, mobei die notmendige Erzielung gleichmäßiger Hellig-
keit der beiden Bilder nicht unmesentliche Schmierigkeiten bietet,
ebenso erfährt die Schärfe der Bilder durch die Projektion
mittels Prismen oder Spiegel merkliche Einbuße.
 
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