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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 22.1908

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Wiedemann, Eilhard: Ueber die Entstehung der Farben nach Nasîr al Dîn al Tûsî
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https://doi.org/10.11588/diglit.32121#0104

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zum Schmarzan zu, entsprechend der Zunahme der Zahl der
dichten Teilchen und der Abnahme des feuers, bis es schtuarz
mird. ein anderer Weg geht über das Rot. es tuird zuerst
lasurblau (Idztuardf), dann toie das Hbendrat (schatdqi), dann
blutfarben (damami), dann purpurn (argamdnf), dann niolett,
ocilchenfarbig (banatsagi). ein Weg geht über das Grün. Cs
tuird pistazenfarbig (fustoqi), dann lauchfarbcn (karrdti), dann
grünspanfarbig (zingdri), dann badingdni-), dann naphthaforbig
(naft!). Gin Weg geht über das Blau. Gs mird himmelblau
(nsmangani), dann trirhisfarben (firüzagt), dann lasurblau,
dann indigablau (nili), dann mie Kahl (Kahili, mic mit Rntimon-
schtuarz gefärbt). Gin Weg führt über dieTrübung (Schmutßig-
merden, Kadüra]. Gs mird grau (agbar), dann schmörzlich
(schmulßfarbig"), dann dunkel (zulmam) usm. Das geschieht alles
entsprechend den Unterschieden der Teilchen in Durchsichtigkeit,
Undurchsichtigkeit (Dichte), Cicht und Dunkelheit.
Bismeilen setjt man eine färbe mit einer anderen zusammen,
und es entsteht eine andere färbe, so Grün aus Gelb und Blau,
dos Grünspanforbige aus Grün und Weif}. Solcher Zusammen-
stellungen gibt es unendlich uicle, und einige finden sich manchmal
in den kleinen Teilchen der Pflanzen und Tiere. Ueber ihre
Hnzahl uermundert sich, mer sie mahrnimmt.

nachdem diese Prämissen oorausgeschickt sind, soll zur
Grläuferung dessen, maslbnSind sagt, zurückgekehrt rnerden.
Gs besteht darin, daiß die Hitßo in dem feuchten Schmarze
erzeugt, mail sie die durchsichtigen Teile oufsteigen macht und
die flüssigkeiten sich auftösen Idfjt, so dafj die dichten Teile
zurückblieben, mie dies beim feuchten Holz, bei den uerbrenn-
baren Getränken') und bei der menschlichen Haut, monn auf
diese längere Zeit feuer und Sonne ') mirkt, geschieht. ]n dem
Trockenen bemirkt die Hifje das Woifj, meil es seine Teile spaltet
und das, mas fähig ist, aufzusteigen (zu entmeichcn), heraus-
treibt, ferner die Zahl der flächen zmischen den zurückbleibenden
Teilchen zahlreich macht; an ihnen findet die Reflexion der

]) Das Wort iäzwardi kommt im Berliner Text zweimai uor, derCondoner
hat zuerst zawardi.
2) Bädingänt entspricht mäh! der ?arbe einer Rrt der Cierpfianze
(Solanum melogena); uergl. ^Ibn ai Ruwdm" (Val. 2, S. 242 ed. Banqueri; Vol. 2,
5. 236, ed. Ci. Hluilet, wo auch weitere Bemerkungen sich finden).
3) Das Wort heilst in dem Texte samhüm oder samguni und bedeutet
wohi schmu^farbig, uon häßlicher 5arbe.
4) Hier sind die mit Zucker und ^ruchtsäften uerse^ten Getränke gemeint.
5) Cs handeit sich um die Dunkeifärbung der Haut unter dem Cinfluf)
der Cichtstrahlen usw.
 
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