Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 22.1908

DOI article:
Husnik, Jaroslav: Ueber die gleichmäßige Farbenempfindlichkeit bei Autochromplatten
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.32121#0142

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

farbenempfindlichheif ganz oerkehrf erscheint. Und dies eben
bereitet große Schmierigkeiten, denn das fixieren des Ver-
häitnisses ist eine äußerst mühsame und zeitraubende Rrbeit,
die mit pedantischer Genauigkeit uorgenommen merden muß.
Wenn daher gesagt rnird, daiß das bei einem gemissen
Apparate festgestellte Verhältnis stets eingehaiten merden muß,
ist dies eine ganz irrtümliche und fatsche Behauptung.
Diese Tatsachen bemeisen, daß es bis jeßt den Platten-
fabrikanfen nicht gelungen ist, nach demselben Rezept (da stets
non derselben Plattcnsorte die Rede mar) stets gleichmäßig
farbenempfindliche Platten herzustellen, und im Gegenteil ist
tatsächlich die 5arbencmpfindlichkeit der Emulsionen meitaus
nerschieden. Erst furniere ist es gelungen, und das möchte ich
eben stark heruorheben, diesen Uebelstand zu beseitigen, indem
seine Emulsionen, die für Rutochromplatten Vermendung finden,
oerhältnismäßig sehr gleich farbenempfindlich sind.
Bei Hufochromplatten mird, mie bekannt, die noch immer
zu starke Blauempfindlichkeif durch Vermendung des Gelbfilters
herabgeseßt: ohne Filter müßten unnatürlich blau gefärbte Bilder
resultieren.
Wäre die ?arbenempfind)ichkeit der einzelnen Hufochrom-
emulsionen oerschieden, müßte für jede ein anderes Sitter Ver-
mendung finden (mie bei Dreifarben-llaturaufnahmen bei jeder
Emulsion ein anderes Expositionsoerhältnis der drei Sarben
sich nötig ermeist), und märe auf die Rrt das Verfahren natür-
lich gar nicht lebensfähig. Daß auch bei Hutochromplatten kleine
Differenzen oorkommen, ist unbestreitbar, namentlich die ersten
Plattensorten maren nicht menig mit diesem Sehler belastet, und
es ist mir oft oorgekommen, daß manche Emulsionen bei größter
Vorsicht, kein meißes auf die Platten gelangen zu lassen, troß-
dem stark blausfichige Bilder lieferten. Die neueren Emulsionen
sind in dieser Hinsicht oiel besser, und man kann sagen, daß
sie fast immer gleichmäßig farbenempfindlich sind, so daß der
in den Handel gebrachte frilter der Empfindlichkeit jeder Emulsion
entspricht. Jch mollte auf diesen Umstand aufmerksam machen,
da man meistens annimmt, daß die Erfindung fumieres nur
in der genialen Hnordnung der Silterschicht besteht; dagegen
ist zmeifellos, daß ohne die ziemliche Gleichmäßigkeit der
$arbenempfind)ichheit der Hutochromplatten, die bis jeßt un-
erreicht mar, das Verfahren gar nicht lebensfähig märe, und
daß eben durch Hbschaffung der sich in dieser Hinsicht in den
Weg stellenden Hindernisse das Cumi3resche Verfahren erst
an Bedeutung gemonnen hat.
 
Annotationen