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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Heydemann, Heinrich: Seilenos vor Midas
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https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0125

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H3

Auf die Darstellung dieser Gefangennahme beschränken sich die Maler
dreier anderer Vasenbilder, von denen das älteste und interessanteste ohne Zweifel
das schwarzfigurige Vasenbild das Ergotimos ist, das auf Ägina gefunden wurde
und jetzt in der Sammlung Fontana zu Triest aufbewahrt wird (abg. Gerhard Auserl.
Vasenb. Taf. 2ß8; vgl. Arch. Epigr. Mitth. aus Österreich II S. 24, 21; Fünftes Hall.
Progr. S. 12, A; Klein Vas. mit Meistersign. S. ßpj- Seilen (ItXsvoc) wird von zwei
Dienern des Midas, welchen die Namen Oreios (Opsv)?) und Therytas (8spom[^])
beigeschrieben sind, fortgeführt; Oreios hat dem Gefangenen den Weinschlauch
conhsciert, Therytas aber hält in der Rechten einen Strick, mit dem Seilen, falls er
nicht gutwillig sich fügt, gebunden werden soll.
Eine andere schwarzfigurige Darstellung findet sich auf einer Amphora aus
Gela in der Sammlung Navarra zu Terranuova, die Benndorf veröffentlicht hat
(Gr. Sic. Vasenb. $ß, 2. S. 104): ein Krieger führt den eingefangenen Seilen gebunden
vor sich her: auf der Rückseite folgen ein Satyr mit Weinschlauch und ein Flöten-
blasender Jüngling — die Gefangennahme des Seilen geschah in Gegenwart des
bacchischen Thiasos und lustiger Komasten, deren drei daher Ergotimos auf der
anderen Seite seiner Vase darstellte.
Die dritte Darstellung der Gefangennahme erfolgt hier zum ersten Mal in
Abbildung; dieselbe schmückt einen Krater aus S. Agata de' Goti, jetzt im Museo


Nazionale zu Neapel (no. 1851: vgl. aulser der Litteratur in meinem Katalog noch
<3/7h V<77v<% Ai 77777JA AVhAh IV p. 128, 62). Ein phrygisch
gekleideter Doryphoros hat den Seilen gefangen und gebunden und will ihn nun
fortführen; eine Bacchantin, in der Linken den Thyrsos senkend und mit der anderen
Hand das Gewand hebend, tanzt aufgeregt und begeistert, wie der nach hinten-
übergeworfene Kopf zeigt, hinter dem Diener des Midas einher.
Endlich gehört noch der Sage das Mittelbild einer vulcentischen Trinkschale
im Museo Gregoriano an (abg. AVy. II /2 [/6], 2 b; Arch. Ztg. 1844, 24, ß;
 
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