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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Duhn, Friedrich von: Charonlekythen: (hierzu Antike Denkmäler I, Taf. 23)
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https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0254

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CHARONLEKYTHEN.
(Hierzu Antike Denkmäler I, Taf. 23.)
Im Herbst vorigen Jahres hatte ich in Athen Gelegenheit, die beiden mitt-
lerweile aus dem Besitz des Herrn Messinesis in denjenigen der archäologischen
Gesellschaft übergegangenen Lekythen 4. und $ meiner Aufzählung Arch. Zeit.
188$, IQ näherer Betrachtung zu unterziehen und eine interessante neue Lekythos
gleichen Gegenstandes aus Eretria kennen zu lernen. Sämmtliche Darstellungen
schienen mir durch ihren eigenartigen Charakter eine Veröffentlichung zu verdienen,
und lieb ist es mir, nunmehr durch dieselben meinen früheren Aufsatz über den-
selben Gegenstand ' in erfreulicher Weise ergänzen zu können, nachdem die Herren
Ath. Kumanudis und Dr. Tsuntas^ letzterer als Entdecker der Lekythos von Eretria,
mir die Erlaubnifs zur Veröffentlichung freund liehst gegeben und Hr. Gillieron die
Herstellung der Zeichnung übernommen hat. Für Vermittlungsbemühungen und
archäologische Assistenz bei der Zeichnung bin ich Herrn Dr. C. Schuchhardt
dankbar.
Taf. 23, 1, jetzt in der Vasensammlung des Polytechneion No. 2Q68, ist die
frühere Lekythos Messinesis Arch. Zeit. 1883, 19,3, gefunden in einem Grabe ttpU
"oo däuraspCu, also ziemlich genau westlich des späteren Dipylon,
etwa 330 Meter nordwestlich des für jene Zeit zwischen Athanasios- und Nymphen-
hügel vorauszusetzenden Hauptthores, vermutlich neben der älteren heiligen Strafseb
H. 0,323. Der weifse Überzug deckt Bauch und Schultern, welch letztere
mit Palmettenzeichnung geschmückt sind. Den oberen Abschlufs der Darstellung
bildet ein durch liegende Kreuze unterbrochener Mäander zwischen je zwei schwarz-
braunen Firnifsstreifen, den unteren ein Streifen mit schräg sich kreuzenden Strichen.
Die Umrisse der Figuren sind hcll-rötlichbraun, die Polychromie noch mäfsig. In
Furtwängler's Beschreibung der Berliner Vasensammlung entspricht die Gruppe
C II 13b 6 S. 687.

9 Die von Reinach Zkzc 1886 I, 158, 369;
II, 94; Akzc 1886, 484; Akzc zzrzA. 1887, I,
100; 103 erhobenen Bedenken an der Echtheit
des Arch. Zeit. 188$ Taf. 1 veröffentlichten
Berliner Terracottareliefs werden von den am

haben, gegen Reinach bestimmt versichern zu
können. Eher ist es Athen. — S. auch den
Sitzungsbericht der arch. Gesellsch. in Berlin:
Wochenschr. f. klass. Philol. 1887, 937.
9 Das Grab ist eingezeichnet bei Curtius-Kaupert,
Atlas von Athen Bl. III (auch auf Bl. I u. II).
 
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