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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Studniczka, Franz: Antenor der Sohn des Eumares und die Geschichte der archaischen Malerei
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Dümmler, Georg Ferdinand: Attische Lekythos aus Cypern: Bemerkungen zur Vasenchronologie und Malergeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0180

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notwendig wurde, und ich bin gefafst darauf, auch diese Skizze den archäologischen
Märchen oder gar Romanen beigezählt zu sehen. Aber ich würde mich darüber
mit der Überzeugung trösten, dafs auf dunklen Gebieten der Forschung die
Beschränkung auf das handgreiflich nachweisbare nicht die allein fruchtbare Me-
thode seDT
Rom und Athen, Frühling 188/.
Franz Studniczka.

ATTISCHE LEKYTIIOS AUS CYPERN.
BEMERKUNGEN ZUR VASENCHRONOLOGIE UND MALERGESCHICHTE.
(Taf. 11.)
Die Ausgrabungen in der ausgedehnten Nekropole in der Nähe des alten
Marion ^ bei Polis tis Chrysokou, zu welchen Max Ohnefalsch-Richter durch die Muni-
hcenz des Flerrn Watkins in Larnaka in Stand gesetzt wurde, übertreffen die meisten
früheren Unternehmungen auf Cypern nicht nur an Reichtum und Mannichfaltigkeit
der Funde, sondern dank der planvollen Anlage der Ausgrabung und der sorg-
fältigen Beobachtung aller Fundumstände namentlich an wissenschaftlich wertvollen
Resultaten. Zum ersten mal tritt uns auf Cypern ein reicher griechischer, wie es
scheint ausschliefslich attischer Import bemalter Thongefäfse entgegen, welcher mit
dem letzten Drittel des sechsten Jahrhunderts zu beginnen scheint. Aulser im Ge-
biet von Soloi, zu welchem auch Marion gehörte, können wir denselben nur noch
in Salamis erwarten, denn diese beiden Stätten waren, wie wir aus Flerodot V 108 ff.
wissen, die Centren des Griechentums auf Cypern. Wenn bei Salamis ähnliche Ent-
deckungen bisher nicht gemacht worden sind, so ist das nicht zu verwundern, da
schon die römischen Ruinen zum Teil tief unter den heutigen Dünen liegen.

^6) Dieser Aufsatz war in allem Wesentlichen im
März d. J. fertig. Erst während der Correctur,
Ende Juli, wurde mir Furtwänglers Einleitung
zu den Vasen der »Sammlung Sabourolf« be-
kannt, in welcher einige von den hier begrün-
*) Vergl. oben S. 85 ff. Ohnefalsch-Richter unter-
scheidet zwei Nekropolen und zwei antike Nie-
derlassungen. Die jüngeren hellenistisch-römi-
schen Baureste und die entsprechenden Gräber
sind unmittelbar beim heutigen Dorfe Polis tis
Chrysokou, die älteren Gräber beginnen dicht
an den Mauerresten einer ältern Niederlassung

eine halbe Stunde östlich des Dorfes auf einer
Anhöhe. Auf dieser finden sich Reste antiker
Kupferbergwerke und Ohnefalsch-Richter erkennt
mit grofser Wahrscheinlichkeit in ihr den Berg
Tyrrias. Er nennt die ältere Nekropole kurz
Tyrrias, die jüngere Marion. Erst nach voll-
ständig vorliegendem Material kann entschieden
werden, ob nicht vielleicht die ältern Gräber zu
Marion, die jüngeren zu Arsinoe gehörten. Ist
der Inhalt der jüngeren Gräber dafür zu alter-
tümlich, so rnufs die ältere Nekropole unbenannt
bleiben, jedenfalls gehörte sie zum Gebiet der
Könige von Soloi.
 
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