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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Boehlau, Johannes: Frühattische Vasen
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https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0045

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FRÜHATTISCHE VASEN.
(T.fet3. 4. 5.)
In der Geschichte der attischen Vasenmalerei klafft eine Lücke zwischen den
Dipylonvasen — für deren attischen Ursprung auf Krokers Arbeit im ersten Bande
dieser Zeitschrift verwiesen werden kann — und der zusammenhängenden Entwicke-
lungsrcihe, die etwa mit der Frangoisvase beginnt. Vorläufer der Frangoisvase
haben Furtwängler (Arch. Zeit. 1882 T. 10) und Benndorf veröffentlicht (Griech. u.
Sicil. Vasenb. T. 54. 1, 2). Diese Vorläufer bewiesen für ihre Epoche die Herrschaft
des orientaiisicrenden Stiles in Attika, wie das nach vereinzelten Spuren auf den
jüngeren Dipylonvasen und nach den Analogien der Keramik anderer Kunstcentren
nicht anders erwartet werden konnte, und zwar zeigten sie einen entwickelten
orientalisierenden Stil mit äufserst wenigen und geringfügigen Anknüpfungen an den
voraufgegangenen geometrischen h Die Folge davon war, dafs man sich die attische
Keramik jener Zeit als vollständig abhängig von fremdem Handwerke denken
mufste, dessen Stil sie einfach angenommen habe.
Die hier veröffentlichten Vasen, welche die erwähnte Lücke zum Teil ausfüllen %
beweisen die Unrichtigkeit dieser Annahme. Eng an die Dipylonvasen sich an-
schliefsend, als deren unmittelbare Fortsetzung sie sich darstellen, zeigen sie, wie
in Attika ein ganz eigenartiger orientalisierender Stil zur Herrschaft kam, der von
dem attischen Handwerk selbständig verarbeitet wurde.
Die erste und hauptsächliche Aufgabe der folgenden Zeilen, welche diese
Vasengattung in die Kunstgeschichte einführen sollen, wird eine genaue Analyse
der einzelnen Bestandteile derselben sein; naturgemäfs beginnen wir mit den gröfsten
Gefäfsen, da auf ihnen die Elemente der Dekoration am Vollständigsten ver-
treten sind.

u. a. geredet werden, in demselben Sinne, wie
die auf Rhodos, in Cypern und in At^tka ge-
fundenen Gefäfse einer bestimmten Rmhtung
»mykenische Vasen« genannt werden.

tet ist. Zur Veröffentlichung der beiden Stücke
von der Akropolis gab Herr General-Ephoros
P. Kavvadias die erwünschte Erlaubnifs. Diese
Phalerongefäfse zukommen liefs und auch die
Zeichnungen von 4 und 5 vermittelte.
 
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