Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

DOI Artikel:
Robert, Pierre Charles: Manes im Berliner Museum
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0193

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Robert, Manes.

181

TooTOTOL)7rtxet;j.svov
ava)TO p-txpov. — — — — —
100"' Htl ttXKcmy^. -— -— — —
-—- -— SKV TO^'d p-OVOV
etti Tov TtsasYiat xA
eonxt ttavo TtrAo?. ^
Sie zeigt schlagend, dafs bei dem Spiel mit dem Manes die Diskusscheibe nicht
vorhanden war, da sonst das ungleich grölsere Geräusch, das diese, sobald sie von
der getroffen wurde, verursachen mulste, nicht unerwähnt geblieben sein
würde. Dazu stimmt gut, dafs die einzige erhaltene Kottabosscheibe, die des ersten
Peruginer Exemplars, zum Abnehmen eingerichtet istk Die Komödie kennt also
nur die dritte der von Helbig aufgezählten Spielarten, bei welcher die auf den
Manes hei und über die vorstehenden Theile desselben herabgleitend ein lautes Ge-
räusch hervorbrachte. Dieser Gegensatz zwischen den literarischen und den bild-
lichen Zeugnissen wird, wie mir Furtwängler treffend bemerkt, am Wahrscheinlichsten
aus chronologischen Gründen zu erklären sein. In der ersten Hälfte des fünften Jahr-
hunhert, in die wir nach den neuesten Resultaten der Vasenforschung den grösseren
Theil der Kottabosvasen setzen müssen^, wird der Kottabos mit der Metallscheibe, in
der Zeit des Aristophanes und des Antiphanes der mit dem Manes das beliebtere
Spiel gewesen sein, und es wird bei dieser Sachlage sogar wahrscheinlich, dafs der Manes
als Aufsatz der Kottabosstange erst eine Erfindung der zweiten Hälfte des fünften
Jahrhunderts ist. Daran reiht sich weiter die Frage nach seinem Ursprung und seiner
eigentlichen Bedeutung. Helbig nimmt an, dafs es eine Spielart gegeben habe, bei
welcher nicht die auf der Spitze der Kottabosstange oder auf dem Manes balan-
circnde sondern der Manes selbst das Ziel der katayep: gewesen sei. In
der Gestaltung der bis jetzt gefundenen Maneshgürchen, die ausnahmslos als Träger
der componirt sind, liegt nichts, was zum Beweis für diese Annahme dienen
könnte. Auch die literarischen Zeugnisse sind nicht zwingend; /akxetov x4p%, wie
das Ziel der Miotysp in dem Salmoneus des Sophokles genannt war (Athen. XI 487 D),
wäre für den Manes, auf den es freilich schon im Alterthum bezogen wurde, eine
keineswegs sonderlich treffende Bezeichnung, und wenn übermüthige und frevel-
hafte Männer, wie die Enkel des Oineus oder die Freier der Penelope die
auf den Kopf des Oineus oder des Odysseus schleudern (Eur. Oineus Athen. XV 666 C;

2) In der Paraphrase dieser Stelle p. 667 E ro Se
xaXo'Jp-EVOV XHTKXTOV XOTiaßLOVTOtOÜTT iCTL*
Xuyäov uÖTpov Tov p.avrp xAo'jp.twv,
trip xaTaßKAop-Ewp e3et TTEOetv ActCTtyya
TlVyEtCKVTUJXOT-Tdßt)), ATeÜ&EVO E"L"TE^
Et$ XExaVTjV üTroxEtp.E'^iQ^ sind die letzten im

sehen und trug trotzdem auf ihrer Spitze den
Manes (abgeb. a. a. O. hzzu XV. 3).
h Vgl- die oben gegebenen Ausführungen von


14
 
Annotationen