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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Conze, Alexander: "Athena und Marsyas"
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https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0206

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In der ausgestreckten rechten Hand hält er einen Kantharos; vor der Kline steht
ein niedriges Gestell mit Speisen.
Links vom Dionysos und zwar vor dem unterm Ende der Kline, so dafs
er zumTheil dieFüfse des Gottes verdeckt, steht ein nackter bekränzter Jüngling k
Er hält in der herabhängenden linken Hand ein siebartiges Geräth, in der Rechten
eine Oinochoe über einem Krater \ von dem gleich die Rede sein soll.
Der Jüngling wendet seinen Kopf nach links, einem alten Satyr entgegen;
dessen Haar, Bart- und langer Pferdeschwanz sind weifs gemalt; er ist mit einem
Thierfell, das auf der rechten Schulter geknüpft ist, bekleidet; stehend hält er die
rechte Hand in die Hüfte gestützt, läfst die Linke unter dem Fell herabhängen
und stützt sich mit der linken Achsel auf einen langen Stab, dessen unteres Ende
hinter dem schon erwähnten Krater verschwindet, welcher zwischen dem Jüngling
und dem Satyr am Boden steht, bis zur Kniehohe der Figuren reichend; er ist mit
Wein gefüllt zu denken und der jugendliche Mundschenk will aus ihm dem Gotte
den Becher füllen.
Rechts hinter Dionysos steht endlich noch ein junges Mädchen in langem
gegürtetem Chiton; sie hält in der rechten Hand eine dache Schale mit Früchten
und wendet sich dem Gotte zu.
Hinter der Kline ist ein Hügel angedeutet, von dem ein Weinstock mit
weifsen Blättern und Trauben aufwächst.
Die Rückseite der Vase zeigt drei bekränzte Jünglinge im Mantel von ganz
flüchtiger Ausführung.
Auch eine Einzelheit des äufserst sorgfältig und sauber ausgeführten Haupt-
bildes ist als Nebenwerk nur flüchtig hingeworfen, die zwei Figuren, mit denen der
am Boden stehende Krater geschmückt ist. Umge-
kehrt wie bei dem Vasenbilde selbst ist der Krater
roth, die Figuren auf ihm in dünner und an ein-
zelnen Stellen dicker aufgetupfter schwarzer Farbe
gemalt; es ist die vermeintliche Gruppe des Marsyas
und der Athena.«
Wenn wir die Bause des auf der Vase dar-
gestellten Kraters, wie sie uns Herr Morgenthau
zur Verfügung gestellt hat, hier in Facsimile wieder-
geben, so sieht man, dafs an die Gruppe des Myron
hier keineswegs zu denken ist.
Es ist ein Satyr, der in lebhafter Bewegung
vor einer Mainade, welche dem Thyrsos vor sich
ki aufgestützt hält, zurückweicht. Eine solche hundert-


k In der früheren Beschreibung ist diese Figur
ganz übergangen.

k Nicht ein Kantharos, wie es in der früheren Be-
schreibung heifst.
 
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