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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Koepp, Friedrich: Giganten in Waffenrüstung
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0280

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266


Wie kommt es da, dafs die Kunstwerke bis tief ins fünfte Jahrhundert hinein
uns die Gegner der Götter mit Panzer, Schild und Helm, Speer und Schwert aus-
gerüstet zeigen? Und mit den Kunstwerken sollen einige literarische Zeugnisse
übereinstimmen. Mayer stellt deren sechs oder sieben zusammen, um den von Gött-
ling angefochtenen Vers der Theogonie 186 durch sie zu stützen (S. iof.). In der
Batrachomyomachie heifst es v. i68f.:
ZsU os hsoo; xo.AHa? sL oupxvov oEiapowta,
xal "oAsyoo "A7]H)V oatE^f xpxispotE *e yoty/jiK?,
"oXXoäs xal p.ayaXotK syys?. yaxpx tpapowra:


OpÜJV OIOKIOt

'Siat XOS rWKVIMV X. T. A.

kbG — 0
»Wo die Waffen natürlich nicht auf die Kentauren zu beziehen sind« mufs Mayer
sagen, während doch diese zuerst genannt werden. Wieviel natürlicher ist es da,
die Worte des Dichters überhaupt nicht so genau zu nehmen und den Vergleich
nur auf den gewaltigen Ansturm der Kämpfer zu beziehen. In den ersten Versen
des Gedichtes lese ich überhaupt nichts von Waffen. Der zweite Zeuge soll So-
phokles sein, wenn er in den Trachinierinnen v. ioßSf. den Herakles klagen iäfst:
XOO TatJIK AOY/Tj ItSOtA, O'JiP 6 ", 'g w V
curpKiV rgdviow oois HgpExo: ßG,
ouff EDG? cK' a*'Aa)330s otiE 037jV Ppn
xxllotfptnv ixoygv, aopaca tto).
Sehr deutlich wird doch hier durch die Lanze — wie durch die h^pato? ßG — ge-
rade ein von der Gigantomachie verschiedenes Abenteuer (etwa der Kampf gegen
die Amazonen) bezeichnet. Euripides' Zeugnifs (Phönissen v. 119 h) ist ungiltig
weil Antigone, wie Mayer selbst richtig bemerkt, Kunstdarstellungen im Auge
hat. Platon aber spricht an der Stelle, welche Mayer anführt, aber nur sehr
flüchtig gelesen haben kann, (Staat III p. 414h) gar nicht von Giganten, weder
von gerüsteten noch von ungerüsteten k Ebensowenig kann ich in dem Fragment
des Timokles bei Athenaios VI p. 224a irgend eine Spur von gewappneten
Giganten entdecken, wenn auch im vierten Vers wahrscheinlich BpGpattn und nicht
ßp'.apA zu lesen ist:

X9X TtpEtX yav 30t 7t7.6$3T3t A^yoc&fvT]^
6p*pUpsvo?. — ofiokw; — 6*oIo;; 6 BpGpamr,
0 Toäj xctntTtaXira? ia Xoyyct^ ashüov x. T. X.
Wer Eisen frifst braucht doch nicht notwendig mit Eisen gerüstet zu sein. Ein
Eisenfresser ist auch der Hauptmann, welchen der Koch des Poseidippos bei Athe-
naios IX p. ß/6f. sich zum Muster nehmen will: ^

3) p. 415D heifst es allerdings: fnetg oe T&öro'Js
Tob; Y'IY^k önAtcavTe: Ttp03Y<n!j.sv, gemeint sind
dpyovTM\<, welche an den Mythos glauben sollen
(p. 414D): 6$ *^03'/... A äAY,f}et3 üxo YU LrG
Tll.C-TTOpEVOt X3t TpE(pbp-3'''0t X3t 3'JTOt X3t T3 OäAa

pAfP «Mx Daran soll dann der Mythos
von dem verschiedenen Metall der einzelnen
Stände geknüpft werden (p. 41 $A).
 
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