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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 6.1833

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1. Heft
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Jacobi: Litterarische Notizen über Dampfmaschinen
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https://doi.org/10.11588/diglit.42038#0101

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6. Jacob iy läterarische Notizen über Dampfmaschinen.

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welche von vorhandenen Maschinen von 2 bis 100 Pferdekräften abstrahirt
sind, freilich auf eine Weise die der innern mathematischen Wahrheit ent-
behrt, die aber doch dem Maschinenbauer Grenzen anweiset. Diese Re-
geln wollen wir noch zum Schlüsse geben. Herr Farey sagt zuerst,
dafs ein bestimmtes Verhältnis Statt finden müsse zwischen der Trieb-
kraft des Kolbens und der lebendigen Kraft des Schwungradkranzes (energy
of the rim of the fly ivheel). Diese lebendige Kraft, ohne Rücksicht auf
die Arme und das eigentlich richtige Trägheitsmoment, ist das Gewicht
des Kranzes, multiplicirt mit der Geschwindigkeitshölle des mittleren Um-
kreises. Das Gewicht erhält man, wenn man den mittleren Durchmesser
des Kranzes in Fufsen mit dem Querschnitt desselben in Zollen, und das
Product mit 9,82 multiplicirt. Die Geschwindigkeitshöhe ergiebt sich, wenn
man den mittlern Durchmesser des Rades mit der Zahl der Umdrehungen
in der Minute multiplicirt, das Product durch 153,2 dividirt, und den Quo-
tienten ejuadrirt. Die Triebkraft des Stempels während eines Hubes ist
das Quadrat des Durchmessers in Zollen, mit der Hubhöhe und dem con-
stanten Factor 5,454 multiplicirt. Jene lebendige Kraft, durch die Trieb-
kraft dividirt, soll nun eine constante Zahl sein, welche Herr Farey zu
3, oder nach Umständen zu 31 festsetzt. Man hat also nach Reduction
D f J=_\*
D ci y j
der constanten Factoren -== 3 oder 3j, wo D der Durchmes-
ser des Schwungrades in Fufsen, d des Cylinders in Zollen, n die Anzahl
der Hübe in einer Minute, und l die Hubhöhe in Fufsen ist. Bei Korn-
und Schleifmühlen u. s. w., wo grofse Massen in beständiger kreisförmi-
ger Bewegung begriffen sind, kann man die Zahl 2| annehmen, 4 aber,
wo, wie bei Walzwerken, der Widerstand sehr ungleich ist.
Hat man die Zahl einmal festgesetzt, so erhält man, w enn man sie
mit 858000 multiplicirt, einen Coefficienten zur Berechnung der Cubicfufse
Gufseisen, welche im Kranze enthalten sein müssen. Sei diese Zahl z, B.
3,2, so wäre der Coefficient in runden Zahlen 2,760000, dessen man sich
bei folgender Regel bedient: Man multiplicire den mittlern Durchmesser
des Schwungrades, in Fufsen, mit der Zahl der Umdrehungen in einer
Minute, und erhebe das Product zum Quadrat. Die Zahl der Pferdekräfte
wird durch die Zahl der Hube in einer Minute dividirt, der Quotient mit
2,/60000 multiplicirt, und durch das erste Product dividirt, was den Cu-
 
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