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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0090
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I. B.-A. Roding.

Kath. Kirche.

Einrichtung.

Gemälde.

Holzfigur.

Fig. 56. Marienstein.
Madonnenfigur in der Kirche.

Malerisch gelegen auf einer Bergkuppe aus Gra-
nitfelsen, ca. 85 m tiber dem Mietnachtale. (Ansicht
Fig. 57.) An Stelle einer älteren kleineren Kirche
171g ff. erbaut, 1729 eingeweiht, 18. März 1821 durch
einen Blitzschlag eingeäschert und irn gleichen Jahre
wiederhergestellt.. Gegenwärtig in Restauration.

Einfacher Bau mit drei Fensterachsen, östlich
abgerundet. Flach gedeckt. Die Pilastergliederung
der Wände deutet auf ehemalige Uberwölbung.
Westlich ist ein Turrn vorgesetzt, unten viereckig,
oben achteckig, mit Kuppel. An der Südseite ist in
der westlichen Hälfte eine Kapelle angebaut, durch
welche der Eingang führt. Am Chor die Inschrift:
Alta sedes sancti Petri fulgure quasi plane devastata
noviter super saxa provide exstruitur. Das Chrono-
stichon der Inschrift ergibt die Jahreszahl 1821.

Altar mit zwei Säulen, seitlich mit Laub- und
Bandelwerk besetzt. Aus derZeitvon 1719 bis 1729.

Gefällige Kanzel mit Rokokomuschelwerk.
Kreuzweg, Rokoko. Beichtstuhl, Rokoko.

In der Seitenkapelle Gemälde der Verkiin-
digung Mariä, gut, 18. Jahrhundert.

Auf einem Schrank an der Südwand bemalte
spätgotische Holzfigur, St. Maria, stehend, das
Kind, das nur mit schmalem Lendentuch bekleidet
ist, mit beiden Händen haltend. (Fig. 56.) Gute Ar-
beit, im ganzen noch am Faltenwurf vom Ende des
15. Jahrhunderts festhaltend, trotzdem aber, wie die
Kuhmaulform der Schuhe zeigt, erst in der Friihzeit
des 16. Jahrhunderts entstanden. Neugefaßt. H. 1 m.

Fig. 57. Marienstein. Südansicht der Kirche.
 
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