Reichenbach.
III
ist in dem an den Südturm unmittelbar anstoßenden Seitenschiffjoch die Form des
gotischen Kreuzrippengewölbes mit Hohlrippen und kleinem Schlußstein (an der
Decke des hier eingebauten Oratoriums) erhalten geblieben.
Erhalten sind ferner die von Abt Thierno Steiner (1418—1431) erbauten Dächer
der beiden Türme, gotische, iiber vier Giebeln aufsteigende Helme. Yor dem Auf-
setzen der Giebel wurde
das alte romanische Mauer-
werk am Nordturm um
acht, am Südturm um sie-
ben Backsteinschichten er-
höht.
Die einschneidend-
sten Veränderungen erlitt
die Kirche in der Rokoko-
periode. Vor allem im
Innern. Hier ist der basili-
kale Aufbau vollständig im
Rokokostil iiberkleidet.
(Taf. II, Fig. 96—98.) Halb-
kreisförmige, auf Pfeilern
ruhende Scheidbögen tren-
nen die drei Schiffe. Den
Pfeilern sind Pilaster vor-
gelegt, die im Mittelschiff
über den Kapitellen hohe
Gebälkstücke tragen. Uber
den Gebälkstiicken setzt
im Mittelschiff das Tonnen-
gewölbe "mit Stichkappen
an, das 1742 in Langhaus
und Chor neu eingezogen
worden ist. In den Seiten-
schiffen Kreuzgewölbe auf
Pilastern. An den Wänden
des Hochschiffes unmittel-
bar über den Scheidbögen
je ein Wandgemälde in
Stuckrahmen, darüber (zwischen dem Gesims der Gebälkstücke) eine Brüstung
mit kräftigen Balustern und zu oberst im Bogenfelde der Stichkappen ein Baß-
geigenfenster. Im vordersten, durch eine nicht urspriingliche Quermauer abge-
trennten Joch der beiden Seitenschiffe, unmittelbar westlich von den Türmen, ist je
ein Oratorium eingebaut, das im Segmentbogen in das Mittelschiff vortritt; daher
sitzen hier die Scheidbögen bedeutend tiefer. Ebenso tief sitzen die Bögen, mit
welchen im westlichsten Joch die Scheidbögen zur Aufnahme der in das Mittelschiff
vorspringenden Orgelempore unterfangen sind.
Während die Seitenschiffgewölbe nur mit Stukkatur verziert sind, besteht das
Dekorationssystem des Mittelschiffgewölbes in Stukkaturen und Gemälden. Und
zwar sind im Gegensatz zu dem Dekorationsschema der Kirchendecken des voll
Fig. 95. Reichenbach.
Klangarkade im obersten Geschofs des Südturmes der Klosterkirche.
K1 oster
kirche.
Rokoko-
periode.
III
ist in dem an den Südturm unmittelbar anstoßenden Seitenschiffjoch die Form des
gotischen Kreuzrippengewölbes mit Hohlrippen und kleinem Schlußstein (an der
Decke des hier eingebauten Oratoriums) erhalten geblieben.
Erhalten sind ferner die von Abt Thierno Steiner (1418—1431) erbauten Dächer
der beiden Türme, gotische, iiber vier Giebeln aufsteigende Helme. Yor dem Auf-
setzen der Giebel wurde
das alte romanische Mauer-
werk am Nordturm um
acht, am Südturm um sie-
ben Backsteinschichten er-
höht.
Die einschneidend-
sten Veränderungen erlitt
die Kirche in der Rokoko-
periode. Vor allem im
Innern. Hier ist der basili-
kale Aufbau vollständig im
Rokokostil iiberkleidet.
(Taf. II, Fig. 96—98.) Halb-
kreisförmige, auf Pfeilern
ruhende Scheidbögen tren-
nen die drei Schiffe. Den
Pfeilern sind Pilaster vor-
gelegt, die im Mittelschiff
über den Kapitellen hohe
Gebälkstücke tragen. Uber
den Gebälkstiicken setzt
im Mittelschiff das Tonnen-
gewölbe "mit Stichkappen
an, das 1742 in Langhaus
und Chor neu eingezogen
worden ist. In den Seiten-
schiffen Kreuzgewölbe auf
Pilastern. An den Wänden
des Hochschiffes unmittel-
bar über den Scheidbögen
je ein Wandgemälde in
Stuckrahmen, darüber (zwischen dem Gesims der Gebälkstücke) eine Brüstung
mit kräftigen Balustern und zu oberst im Bogenfelde der Stichkappen ein Baß-
geigenfenster. Im vordersten, durch eine nicht urspriingliche Quermauer abge-
trennten Joch der beiden Seitenschiffe, unmittelbar westlich von den Türmen, ist je
ein Oratorium eingebaut, das im Segmentbogen in das Mittelschiff vortritt; daher
sitzen hier die Scheidbögen bedeutend tiefer. Ebenso tief sitzen die Bögen, mit
welchen im westlichsten Joch die Scheidbögen zur Aufnahme der in das Mittelschiff
vorspringenden Orgelempore unterfangen sind.
Während die Seitenschiffgewölbe nur mit Stukkatur verziert sind, besteht das
Dekorationssystem des Mittelschiffgewölbes in Stukkaturen und Gemälden. Und
zwar sind im Gegensatz zu dem Dekorationsschema der Kirchendecken des voll
Fig. 95. Reichenbach.
Klangarkade im obersten Geschofs des Südturmes der Klosterkirche.
K1 oster
kirche.
Rokoko-
periode.