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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0164
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i38

T. B.-A. Roding.

Kath.
K i r c h e.

Fig.^122. Schönfeld. Nordwestansicht der Kirche.

balken sind unter^der Schwelle dieser Türe nicht zu sehen. Die Ttire konnte durch
zwei Balkenriegel von innen verschlossen werden.

Das Portal der Kirche ist, wie gewöhnlich, in der Südwand gegen Westen
angeordnet, rundbogig. Im Tympanon ein Vortragekreuz in Relief. Zu diesem
Portal fiihren zehn Stufen empor, weil der Fußboden der Kirche ca. 1,80 m iiber
dem äußeren Niveau liegt. Diese merkwiirdige, keineswegs etwa durch Feuchtigkeit
bedingte Anlage wurde gewählt, damit unter dem Boden der Kirche Raum fiir ein
mannshohes Keilergeschoß blieb, das bis zum Chorbogen hin sich erstreckt und
hier gerade abgeschlossen ist. Auf der Südseite ist dieses Kellergeschoß durch eine,
auf der Nordseite durch zwei rechteckige Lichtscharten erhellt, die nach innen
seitlich und unten ausgeschrägt sind. Das Kellergeschoß ist durch eine auf
Balken liegende Holzdecke abgedeckt, die zugleich den Boden des Kirchenraumes
bildet.

Das Schiff der Kirche hat nur in der Südwand zwei Fenster. Das westliche
davon ist noch romanisch, rundbogig, mit einer lichten Höhe von 2 m und einer
lichten Weite von 22 crn, nach innen und außen ausgeschrägt. Das östliche viel
größere sitzt weiter unten und ist im 17. oder 18. Jahrhundert ausgebrochen. Uber
demselben ist noch das vermauerte romanische Fenster sichtbar, das wie das west-
liche sehr hoch sitzt. In der Apsis ebenfalls noch ein hohes und schmales rorna-
nisches Rundbogenfenster.

Ringsum abgeschrägter Sockel. Das Dachgesims fehlt. Dach an beiden
Schmalseiten abgewalmt, mit Dachreiter mit Kuppel, 18. Jahrhundert.

Die Kirche zeigt entwickelte Quadertechnik. Das ganze Äußere ist mit großen
Granitquadern verblendet. Die ersten sieben Schichten tiber dem Sockel rnessen an
der Südwand 52, 39, 36, 50, 50, 42, 45 cm. Fast alle Quadern tragen Steinmetz-
zeichen. (Graf v. Walderdorff, VO. XXVIII, 145.) Die Gewölbe bestehen aus
Bruchsteinen mit Mörtelguß. Die entwickelte Quadertechnik und das Gesimsprofil
 
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