Walderbach.
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vier gotische Kreuzrippengewölbe mit Schlußsteinen, wovon einer mit einer Rosette
verziert ist. 14. Jahrhundert. Spuren der alten Polychromie. Vom dritten Joch führte
in die Kirche eine jetzt vermauerte Türe. Vielleicht ehemals Begräbniskapelle? Unter
dem Raume sind Keller, deren Alter fraglich erscheint. Zur Lage der Kapelle
vgl. die Michaelskapelle im Zisterzienserkloster Ebrach. Sollten die Keller Grüfte
gewesen sein, die zur Aufbewahrung der im Friedhof ausgeschachteten Gebeine
gedient haben?
Reste romanischer Bauteile. Unter der Westempore steht eine kleine
romanische Säulenbasis, attisch, mit Eckknollen. Wohl zweite Hälfte des
12. Jahrhunderts. L. d. Plinthe 30 cm. Ebenda die untere Hälfte einer achteckigen
Säule mit Eckknollenbasis, 63 crn hoch, um 1200. ■
Baugeschichtliche Analyse. Abgesehen von dem aus der Rokoko-
periode stammenden Chor ist auch der romanische Hauptteil der Kirche kein ein-
Pfarr- oder
Kloster-
kirch e.
Reste
romanischer
Bauteile.
Baugeschicht-
liche Analyse.
Fig. 182. Walderbach.
Blick in das Gewölbe des Mittelschiffes und des nördlichen SeitenschifFes der Klosterkirche.
heitlicher Bau. Während seiner Herstellung haben nicht nur Schwankungen und
Änderungen in der Bauführung, sondern auch Planänderungen stattgefunden. Der
Bau wurde im Osten begonnen. Wir nehmen das an, nicht weil es in der Regel
im mittelalterlichen Kirchenbau so gehalten wurde, sondern weil die Mauertechnik
der östlichen Teile der Längsmauern den Beleg dafiir bietet: bis zur Achse des
zweiten Fensters wurden die Mauern anfangs mit kleinen Quadern verblendet; erst
nachdem man neun Schichten hoch tiber dem Sockel aufgemauert hatte, ging man
oben zu größeren Quadem tiber und stellte auch die Fortsetzung der Mauer nach
Westen zu bereits vom Sockel an mit Verblendung solch größerer Quadern her.
Der Ubergang von kleineren zu größeren Quadern bedeutet einen Fortschritt in
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vier gotische Kreuzrippengewölbe mit Schlußsteinen, wovon einer mit einer Rosette
verziert ist. 14. Jahrhundert. Spuren der alten Polychromie. Vom dritten Joch führte
in die Kirche eine jetzt vermauerte Türe. Vielleicht ehemals Begräbniskapelle? Unter
dem Raume sind Keller, deren Alter fraglich erscheint. Zur Lage der Kapelle
vgl. die Michaelskapelle im Zisterzienserkloster Ebrach. Sollten die Keller Grüfte
gewesen sein, die zur Aufbewahrung der im Friedhof ausgeschachteten Gebeine
gedient haben?
Reste romanischer Bauteile. Unter der Westempore steht eine kleine
romanische Säulenbasis, attisch, mit Eckknollen. Wohl zweite Hälfte des
12. Jahrhunderts. L. d. Plinthe 30 cm. Ebenda die untere Hälfte einer achteckigen
Säule mit Eckknollenbasis, 63 crn hoch, um 1200. ■
Baugeschichtliche Analyse. Abgesehen von dem aus der Rokoko-
periode stammenden Chor ist auch der romanische Hauptteil der Kirche kein ein-
Pfarr- oder
Kloster-
kirch e.
Reste
romanischer
Bauteile.
Baugeschicht-
liche Analyse.
Fig. 182. Walderbach.
Blick in das Gewölbe des Mittelschiffes und des nördlichen SeitenschifFes der Klosterkirche.
heitlicher Bau. Während seiner Herstellung haben nicht nur Schwankungen und
Änderungen in der Bauführung, sondern auch Planänderungen stattgefunden. Der
Bau wurde im Osten begonnen. Wir nehmen das an, nicht weil es in der Regel
im mittelalterlichen Kirchenbau so gehalten wurde, sondern weil die Mauertechnik
der östlichen Teile der Längsmauern den Beleg dafiir bietet: bis zur Achse des
zweiten Fensters wurden die Mauern anfangs mit kleinen Quadern verblendet; erst
nachdem man neun Schichten hoch tiber dem Sockel aufgemauert hatte, ging man
oben zu größeren Quadem tiber und stellte auch die Fortsetzung der Mauer nach
Westen zu bereits vom Sockel an mit Verblendung solch größerer Quadern her.
Der Ubergang von kleineren zu größeren Quadern bedeutet einen Fortschritt in
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