Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0237
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
kRKIS lIKiiiKUiKKÜ

stens das im Chor, rechter Hand, aufgehängte Bild des Craeifixus zeigt in seiner silber-
grauen Tönung Anklänge an gute Vorbilder aus der Blütezeit der niederländischen Kunst.
Ein barocker kleiner Altaraufsatz mit dem Relief der Kreuzabnahme in Elfenbein
(traditionell aus Speyer stammend) ist kürzlich den städtischen Sammhingen zur Auf-
bewahrung überwiesen worden. Das in unserer Fig. 145 wiedergegebene Kunstwerk ist
ein Meisterwerk der Elfenbeinschnitzerei. Ebenso die Umrahmung von Schildpatt rni:.
Perlmutter in Silber gefaßt, mit Reliefs, Figuren und Ornamenten in Silber getrieben,
meisterhaft in Zeichnung und Ausführung. Künstler leider unbekannt.

Im Glockentürmchen, das als Dachreiter reichlich schwer ausgefallen ist, hängen
zwei Glocken: die ältere von Lucas Speck 1809 »in das katholische Hospital gegossene

CatfioLic

.- katiii'ihche Hospital

t der S. Am
s piatmus.)

Katholisches Hospital

Das östlich anstoßende Hospital — jetzt Frauen-Armen- und Pfründnerinnenhaus -
ist ein langgestreckter dreigeschossiger Bau mit einem durch vier Pilaster betonten Mittel-
trakt, in dessen Mitte eine schmucklose Tür mit Oberlicht ins Innere führt. Die Teilung
der Kirchenfassade klingt hier gewissermaßen wieder, nur daß statt der schönen korin-
thischen Akanthtiskapitäle hier derbe ionische Voluten erscheinen. Ein kräftiges Ge-
bälk mit weit ausladendem Gesimse hebt diesen als Risalit nur wenig betonten Mittel-
trakt ungemein wirkungsvoll aus der im übrigen völlig ungegliederten Fassade hera
(s. Abbildung Fig. 146). Die einzige Horizontalgliederung besteht in einem schmalen,
unter den Fenstern des Erdgeschosses entlang laufenden Sohlbankgesims. Die unge-
gliederten Wandflächen, in denen die schön profilierten Fenster mit ihren kräftigen yei
dachungen (im Erdgeschoß und Hauptgeschoß) in guten Abständen voneinander ange-
ordnet erscheinen, sind rauh geputzt, Im Mittelrisalit sind oberhalb des Gesimses zwischen
den Fenstern des dritten Stockwerkes Wandpfeiler mit konsolenartigen Ausladung1;1
 
Annotationen