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bergschen Büchersammlung, Heidelberg 1817. Weitere Literatur über die Wegfiihrung
in E. Winkelmanns Urkundenbuch der Universität Heidelberg, Heidelberg 1886, II,
&eg' 1550. Siehe ferner J. Wille, Aus alter und neuer Zeit der Heidelberger Bibliothek
Rede zur Feier der Vollendung des neuen Universitätsgebäudes, Neue Heidelberger Jahr-
bücher XIV (1906) S. 214 ff, und R. Sillib, Verzeichnis der Handschriften und Drucke
im Ausstellungssaal der Großh. Universitätsbibliothek, Heidelberg 1912. Einzelliteratur
in Pfaffs Heidelberg, 2. Aufl. 1902, Asm. 26Sff. Den Katalog der älteren illustrierten
Handschriften enthält: A. von Oechelhaeuser, Die Miniaturen der Heidelberger
Universitätsbibliothek, Heidelberg, Band I 1887; Band II 1895.
Die Geschichte und Beschreibung der seit 1905 im Durmschen Neubau unter-
gebrachten Heidelberger Universitätsbibliothek geben wir aus Pfaffs
Heidelberg in der neuen Sillibschen Redaktion (3. Aufl. 1910, S. 97 ff.) im Auszuge
wieder:
»Bald nach der Gründung der Hochschule hören wir von zwei getrennt aufgestellten
Bibliotheken; die eine gehörte der Artistenfakultät, die andere den drei »oberen« Fakul-
täten. Durch Schenkung und Kauf stetig vermehrt, wurden sie 1443 miteinander vereinigt.
Zu diesen Büchereien trat 1419 die Bibliothek des Stiftes zum hl. Geist; sie war
auf den Emporen der Seitenschiffe der Heiliggeistkirche aufgestellt und besonders durch
die Schenkung Kurfürst Ludwigs III. bedeutend geworden. Aber all diese Bibliotheken
enthielten im wesentlichen doch nur mittelalterlich-scholastische Werke.
Durch eine Welt von ihnen getrennt, waren die Bücherschätze, welche die dem
Humanismus zugewandten Fürsten auf dem Heidelberger Schlosse sammelten: Philippi
Ludwig V., Friedrich IL, vor allen Ottheinrich. Mit welcher Leidenschaft, welchem Glück,
welchen Opfern dieser Fürst in deutschen und fremden Landen gesammelt, wie er auf
seiner Reise nach Jerusalem eine Menge arabischer, syrischer, hebräischer, griechischer
und lateinischer Handschriften erworben, ist bewundernswert. Ottheinrich stellte die von
ihm gesammelten Schätze in den Räumen der Stiftsbibliothek, auf den Emporen de1'
Heiliggeistkirche auf und bestimmte testamentarisch, daß sie in Heidelberg verbleiben
sollten, als dem Sitz der Universität. Ottheinrichs Nachfolger blieben nicht müßig: be-
sonders Friedrich IV. bereicherte die aite kurfürstliche Bibliothek auf dem Schlosse durch
zahlreiche wertvolle altdeutsche Handschriften. »Diese altdeutschen Handschriften bilde"
als Sammlung für sich ein in sich abgeschlossenes, einheitliches, kulturhistorisches Denk-
mal der vornehmen literarischen und künstlerischen Neigungen und Bestrebungen eines
deutschen Fürstertgeschlechtes. Mit dem geistigen Leben der Universität hat diese Samm-
lung nichts zu tun.« 1584 erhielt diese kurfürstliche Bibliothek das kostbare Vermächtnis
Ulrich Fuggers, des Freundes von Ottheinrich, darunter über 1000 Handschriften.
Die auf den Emporen der Heiliggeistkirche aufgestellte Bibliothek — bald Bibh"'
theca Palatina genannt — zog Tausende von Studenten an; Scaliger erklärte 1608, sie
sei reichhaltiger und enthalte trefflichere Werke, als die Vaticana. Wenige Jahre später,
nach der Einnahme Heidelbergs durch Tilly, machte Herzog Maximilian von Bayern
diese »Bibliotheca Palatina« Papst Gregor XV. zum Geschenk. Aber der päpstliche Ab-
gesandte, Leo Allatius, Kustos der Vatikanischen Bibliothek, führte am 14. F'ebruar 1623
statt einer Bibliothek drei Bibliotheken aus Heidelberg weg: 1. die sogenannte Palati«-1
der Heiliggeistkirche; 2. die kurfürstliche Bibliothek auf dem Schlosse; 3- die irl dW
»Sapienz« aufgestellte Universitätsbibliothek und deren Handschriften; außerdem aber
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bergschen Büchersammlung, Heidelberg 1817. Weitere Literatur über die Wegfiihrung
in E. Winkelmanns Urkundenbuch der Universität Heidelberg, Heidelberg 1886, II,
&eg' 1550. Siehe ferner J. Wille, Aus alter und neuer Zeit der Heidelberger Bibliothek
Rede zur Feier der Vollendung des neuen Universitätsgebäudes, Neue Heidelberger Jahr-
bücher XIV (1906) S. 214 ff, und R. Sillib, Verzeichnis der Handschriften und Drucke
im Ausstellungssaal der Großh. Universitätsbibliothek, Heidelberg 1912. Einzelliteratur
in Pfaffs Heidelberg, 2. Aufl. 1902, Asm. 26Sff. Den Katalog der älteren illustrierten
Handschriften enthält: A. von Oechelhaeuser, Die Miniaturen der Heidelberger
Universitätsbibliothek, Heidelberg, Band I 1887; Band II 1895.
Die Geschichte und Beschreibung der seit 1905 im Durmschen Neubau unter-
gebrachten Heidelberger Universitätsbibliothek geben wir aus Pfaffs
Heidelberg in der neuen Sillibschen Redaktion (3. Aufl. 1910, S. 97 ff.) im Auszuge
wieder:
»Bald nach der Gründung der Hochschule hören wir von zwei getrennt aufgestellten
Bibliotheken; die eine gehörte der Artistenfakultät, die andere den drei »oberen« Fakul-
täten. Durch Schenkung und Kauf stetig vermehrt, wurden sie 1443 miteinander vereinigt.
Zu diesen Büchereien trat 1419 die Bibliothek des Stiftes zum hl. Geist; sie war
auf den Emporen der Seitenschiffe der Heiliggeistkirche aufgestellt und besonders durch
die Schenkung Kurfürst Ludwigs III. bedeutend geworden. Aber all diese Bibliotheken
enthielten im wesentlichen doch nur mittelalterlich-scholastische Werke.
Durch eine Welt von ihnen getrennt, waren die Bücherschätze, welche die dem
Humanismus zugewandten Fürsten auf dem Heidelberger Schlosse sammelten: Philippi
Ludwig V., Friedrich IL, vor allen Ottheinrich. Mit welcher Leidenschaft, welchem Glück,
welchen Opfern dieser Fürst in deutschen und fremden Landen gesammelt, wie er auf
seiner Reise nach Jerusalem eine Menge arabischer, syrischer, hebräischer, griechischer
und lateinischer Handschriften erworben, ist bewundernswert. Ottheinrich stellte die von
ihm gesammelten Schätze in den Räumen der Stiftsbibliothek, auf den Emporen de1'
Heiliggeistkirche auf und bestimmte testamentarisch, daß sie in Heidelberg verbleiben
sollten, als dem Sitz der Universität. Ottheinrichs Nachfolger blieben nicht müßig: be-
sonders Friedrich IV. bereicherte die aite kurfürstliche Bibliothek auf dem Schlosse durch
zahlreiche wertvolle altdeutsche Handschriften. »Diese altdeutschen Handschriften bilde"
als Sammlung für sich ein in sich abgeschlossenes, einheitliches, kulturhistorisches Denk-
mal der vornehmen literarischen und künstlerischen Neigungen und Bestrebungen eines
deutschen Fürstertgeschlechtes. Mit dem geistigen Leben der Universität hat diese Samm-
lung nichts zu tun.« 1584 erhielt diese kurfürstliche Bibliothek das kostbare Vermächtnis
Ulrich Fuggers, des Freundes von Ottheinrich, darunter über 1000 Handschriften.
Die auf den Emporen der Heiliggeistkirche aufgestellte Bibliothek — bald Bibh"'
theca Palatina genannt — zog Tausende von Studenten an; Scaliger erklärte 1608, sie
sei reichhaltiger und enthalte trefflichere Werke, als die Vaticana. Wenige Jahre später,
nach der Einnahme Heidelbergs durch Tilly, machte Herzog Maximilian von Bayern
diese »Bibliotheca Palatina« Papst Gregor XV. zum Geschenk. Aber der päpstliche Ab-
gesandte, Leo Allatius, Kustos der Vatikanischen Bibliothek, führte am 14. F'ebruar 1623
statt einer Bibliothek drei Bibliotheken aus Heidelberg weg: 1. die sogenannte Palati«-1
der Heiliggeistkirche; 2. die kurfürstliche Bibliothek auf dem Schlosse; 3- die irl dW
»Sapienz« aufgestellte Universitätsbibliothek und deren Handschriften; außerdem aber