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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0591
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AMT HEIDELBERG — LOBENFEJJ) 567

b) Das Langhaus
Wie oben bemerkt, haben die vorgenommenen Grabungen bewiesen, daß zwar
ein. dreischiffiges Langhaus geplant und im Fundament begonnen, aber in romanischer
Zeit niemals zur Ausführung gebracht worden ist. Die Abmessungen ergeben sich
aus den ehemaligen Öffnungen zwischen Langhaus und Queischiff. Außerdem fanden sich
auf der Südseite die 1,1 m starken Fundamentmauern der südlichen Sargwand, die
aber in einer Entfernung von 9,3 m aufhören und hier gegen einen quer laufenden,
anscheinend ebenfalls alten Mauerzug anstoßen. Auf der Nordseite haben sich freilich
trotz sorgfältigen Suchens bis in 3 m Tiefe keine Spuren des entsprechenden Mauer-
zuges feststellen lassen. Der Platz hat aber hier bis zum Jahre 1871 als Gottesacker
gedient und scheint auch im Mittelalter als solcher benutzt worden zu sein, so daß die
Fundamente bald wieder beseitigt sein werden.

Parallel mit den südlichen Sargwandfundamenten läuft in einem Abstand von
ca. 2 m ein zweiter alter Mauerzug, der stellenweise noch 1 m über dem abfallenden

Fig. 368. Altarplatte (?) aus der LoSmfeider Klosterkirche.

Gelände aufragt Er scheint die Außenmauer des anschließenden Kreuzganges getragen
zu haben, von dem aus die oben (S. 553) erwähnte, jetzt vermauerte Tür in den süd-
lichen Kreuzarm der Kirche geführt hat. Wie die Überreste des den Dachanschluß
deckenden Gesimses in der Querschiffsrnauer zeigen, waren Gang und Seitenschiff von
einem gemeinsamen ziemlich flachen Pultdach bedeckt.

Dicht an der Querschiffsmauer zeigt sich das Grund mauerwerk eines offenbar in
gotischer Zeit entstandenen kreisrunden Treppenturmes, der auf den Kirchenboden
geführt hat. Die Reste von Treppenstufen stecken noch in der Querschiffsmauer.
Unter der ca. 4 m tief liegenden Betonsohle soll sich ein gewölbter, kellerartiger Raum
befinden (>).

Die im Innern des ehemaligen Langhauses vorgenommenen Grabungen haben

Widerseitig neben dem Triumphbogen die Fundamente und untersten aufgehenden

Schichten des ersten Arkadenpfeilers des geplanten romanischen Langhauses freigelegt

's" den Grundriß Fig. 351). Das Quader- und Mauerwerk steht im Verbände mit dem

leningspfeiier. Bei dieser Gelegenheit fand sich auch in 1 m Tiefe unterhalb des
 
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