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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0593
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AMT HEIDELBERG — LOBENFELD

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Putzmauerwerk aufführen, so daß sie vor die inneren Pfeiler der Seitenschifföffnungen
der Kreuzarme zu stehen kamen. Sie verzichteten auf Seitenschiffe und Wölbung, und nach
den erhaltenen schmucklosen beiden Türen in den Längsseiten zu urteilen, ließen sie auch
in der Ausstattung größte Einfachheit und Sparsamkeit walten. Bei einer äußeren Länge
von ca. 18 m und einer Breite von fast 10 m ist es immerhin ein stattlicher Bau gewesen,
an dessen Westende, wie wir gesehen haben, eine geräumige Nonnenempore angebracht
gewesen sein wird. Die Umgestaltung des ehemaligen Gotteshauses zu einem Schuppen
hat den kirchlichen Charakter des Baues völlig vernichtet (vgl. die Abbildung Fig. 366).
An Stelle der Spitzbogenfenster sind lange, bis unters Hauptgesims reichende recht-
eckige Lichtöffnungen mit festen Holzjalousien angeordnet worden. Das Dach ist mit
Ventilationsschlitzen versehen. Als Zugang zu den Obergeschossen dient eine an der
Südseite gelegene Freitreppe von Steinen. Oben im Heuboden sind noch die Außenseiten
der Pfeüerkapitäle des Triumphbogens zu sehen.

C. Die Klostergebäude

Von den Klausiirgebäuden ist nichts erhalten. Nicht einmal ihre Lage läßt
*ich mit Sicherheit mehr bestimmen. Dem Gelände nach können sie nur im Süden
oder im Osten gelegen haben; das erstere
ist das wahrscheinlichere. Der erwähnte
-Gang« neben dem Seitenschiff mit der Eir
gangstür in das südliche Querschiff mag dem
^ordflügel des ehemaligen Kreuzgangs an-
gehört haben. Die auffällig starke Zerstörung
'ler Giebelmauer des südlichen Querschifts
kann nicht nur durch den Efeu verursacht
sein, der bis vor kurzem in üppiger Fülle
fias Gestein bedeckt hat, sondern läßt eher
r'araitf schließen, daß hier eine Brandkata-
strophe stattgefunden hat, der die anstoßen-
den Klausurgebäude zum Opfer gefallen
sind. Geschichtlich ist hiervon zwar nichts
überliefert, bei der auffällig lückenhaften
t- berliefening der Klostergeschichte kann
f|ies aber nicht wundernehmen. Daß sich
'!,er einst eine Baulichkeit angeschlossen
tat, beweisen außerdem die in regelmäßigem
abstände noch vorhandenen Löcher für
Deckenbalken, die freilich keine Spuren von
•randbeschädigung mehr aufweisen.

Von den übrigen älteren Baulich-
sten steht nur noch das jetzige Verwaltungs-
gebäude, die ehemalige Stiftsschaffnei
£r- 4 auf Fig. 3 50), die gleichzeitig mit dem Langhause der Kirche entstanden sein wird,
er der spätgotischen Tür der der Kirche zugewandten Rückseite ist nämlich dieselbe



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■j der ehemalige» SUf'ssc/ia/juä in Lobenfeld.
 
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