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Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0039
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RUPPICHTEROTH. SAYN.

35

RUPPICHTEROTH,4

Pfarrdorf im Siegkreise.

3.

Kupfernes Rauchfass in halber Grösse. Die ursprünglichen Ketten sind verloren.

SAYN.

Praemonstratenser-KIoster, gestiftet 1201 durch Graf Heinrich II. von Sayn 1 am Fusse
des Burgberges.

4.

Frühgermanisch'es, in Holz geschnitztes, ursprünglich bemaltes Grabdenkmal des 1246
gestorbenen Grafen Heinrich III. von Sayn,2 wegen seines riesigen Körperbaues der Grosse
genannt. Derselbe hatte seinem Sohn durch einen unvorsichtigen Handschlag aufs Haupt
das Leben geraubt, welche Thatsache im Denkmale durch die auf dem Kopfe des Knaben
liegende Hand des Vaters angedeutet wird. Letzterer trägt am Goldfinger der rechten
Hand einen Ring und tritt mit dem rechten Fuss auf einen kleinen Löwen, mit dem linken
auf eine gefiederte Bestie. Beide Figuren sind zum Abzeichen ihrer gräflichen Würde mit
kranzähnlichen Kopfbinden geschmückt.

Die Inschrift lautet: Henricus II magnus comes Saynensis cruce signatus MCGXV.
Claustorum sionae MCGXV et loci mariae MCGXXVII et castri in Vallender MGCXL fun-
dator fortis beneficus fidelis obiit cal. ian. MCCXLVI.

Das Epitaphium, früher in der Kirche befindlich, 3 steht nunmehr auf einem modernen
Sarcophage in einem Gewölbe der Burgruine.

5.

Spätromanischer Taufstein, 3' V hoch. Die Schäfte der sechs kleinen Säulen sind
in schwarzem Marmor erneut.

6.

Brunnen vor der ehemaligen Klosterkirche, ungefähr 7' hoch. Bei einer erneuten Auf-
stellung der umherliegenden Reste wurden die Schäfte der sechs kleinen Säulen ergänzt.

7.

Reliquienschrein für den Arm des heiligen Symeon, 4 welchen letzteren angeblich
Bruno , Graf von Sayn , später Erzbischof von Cöln , als Propst von Bonn 1204 hierhin

1. Im Siegkreise befinden sich noch zu Leuscheid ein Taufstein auf sechs Säulen gleich dem.
zu Sayn, andere zu Geistingen, Merten und Mug, welche wir in den Supplementen zu
bringen gedenken. Die Kirche zu Oberpleis besitzt im Thurm eingemauert'.einige romanische
Sculpturen und ein romanisches Relief der Anbetung der drei Könige im rechten Seitenschiff.

1. Beyer: Mittelrhein. Urkundenbuch II. Nr. 200 u. 201.

2. Yergl. Kugler, kl. Schriften II. p. 260 u. 266.

3. I3rowerus: Annales Trevirenses IL p. 100.

4. Zu gleicher Zeit begegnen wir einem Arme des h. Symeon bei Ludwig VIII. von Frank-
reich, Rigordi gesta Philippi Augusti 33 ap. Duchcsne V. 1. und in Aachen, Floss p. 151.

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