Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0005
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
(jRAEFRATH.

Ehemaliges adeliges Frauenstift bei Solingen, 1185 an der Stelle einer durch mehr-
fache Wunder ausgezeichneten Capelle gegründet, und seit dem Anfange des 14. Jahrhunderts
berühmt durch eine Reliquie der h. Catharina, aus welcher angeblich zeitweise eine wohl-
riechende Flüssigkeit ausströmte.1

Taf. XLI.
1.

Altarkreuz in ^ der natürlichen Grösse aus dem 15. Jahrhundert. Der achteckige mit
Laubwerk ciselirte Fuss besteht aus vergoldetem Messing, das Kreuz aus vergoldetem Silber.
Die Vorderseite enthält in der Mitte unter einem Glasverschluss in Kreuzform einen Splitter
des Kreuzes Christi, in den drei obern Kreuzarmen in runden mit Glas bedeckten Medaillons
andre Reliquien, wahrscheinlich des h. Sebastian, da um den Knauf die Inschrift läuft: Sande
Sebastiane ora pro nobis. Zum besondern Schmucke gereicht dem schönen Kreuze ein
älterer, in Chalcedon geschnittener, ungefähr 3" im Durchmesser haltender und \\" vorra-
gender Löwenkopf am untern Kreuzarme. Auf der Rückseite befinden sich in zarter Gravur
auf vergoldetem Silberblech in der Mitte Christus am Kreuze, in den Enden der Kreuzarme
die Symbole der vier Evangelisten.2

2.

Monstranz, im Zweieck angelegt, von vergoldetem Silber, in ^ der natürlichen Grösse,
aus dem 14. Jahrhundert. Der sechseckige Fuss, das bekrönende Kreuz und die emaillirten
Rosetten sind erneut.

3.

Ostensorium aus vergoldetem Silber, im Dreieck angelegt, in der natürlichen Grösse,
vom Ende des 14. Jahrhunderts, lieber dem GlasbehäUer erblickt man die Statuette der h.
Barbara, am untern Einfassungsrande desselben drei Wappen, nämlich: 1) dasjenige des Her-

1. Lacomblet, Urkundenbueh I. 497 u. 503. Gelenius in hist. Engelberti p. 265. Binterim
u. Mooren, Erzdiö'cese I. 86. Floss, Geschieht].. Nachr. über die Aachener Heiligthiimer,
p. 158.

2. Derartige in Edelstein geschnittene meist antike Köpfe an "Werken der romanischen
Kunstperiode sind nicht selten. Wir erinnern uns sie gesehen zu haben an einem Vor-
tragekreuze, angeblich aus dem Domschatze zu Basel stammend, in der Sammlung des
Prinzen Carl von Preussen zu Schloss Glienicke bei Potsdam; im Musee Cluny zu Paris,
abgebildet bei Sommerard: Les arts du moyen age Chap. XI. PI. I. JNTr. 1 ; am Keliquiar
Otto I. zu Quedlinburg; zu Aachen u. Cornelimünster Taf. XXXIX. 1 u. Taf. LI. I etc.

1
 
Annotationen