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Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0071
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CLAUSEN.

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Dilcxit Deura, timuit, et veneratus est, ac illi soli servivit, promissio retributionis
non fefellit eum. Vixit annis LXIII. Deo et hominibus carus. Benefactori suo
munificentissimo P(etrus) de Ercklens, Decanus aquensis faciendum curavit 1488.
Um die Platte befindet sich folgende Randschrift:

Nicoiao de Cusa tt. sancti Petri ad vincula pbro (presbitero) Cardinali et epo
(episcopo) Brixinen (sis); qui obiitTuderti, fundator hui(us) hospitalis MCCCCLXIIII.
die XL Augusti et ob devotionem Rome ante cathenas s. Petri sepeliri voluit,
corde suo huc relato.

9.

Gothisches Ciborium von vergoldetem Silber ungefähr 18" hoch im Hospital zu Cues.2

CLAUSEN

Wallfahrtsort an der Mosel, ungefähr 6 Stunden unterhalb Trier und eine Stunde vom
Flusse entfernt , ist hervorgegangen aus einem 1442 vom Landmann Eberhard erbauten
Heiligenhäuschen, das sich schon 1447 zu einem Gotteshause erweiterte. 1459 Hessen
sich die regulirten Chorherrn des h. Augustinus hier nieder, unter welchen gegen Ende des
15. Jahrh. der Bau der jetzigen Kirche stattfand.1 Das Stift wurde 1302 aufgehoben und

10.

Hochaltar in vergoldetem und bemaltem Holz-
schnitzwerk vom Ende des 15. Jahrhunderts.
Derselbe misst 15 Fuss in der Höhe, 12 Fuss
10 Zoll in der Breite, wird durch bemalte Flügel
verschlossen , und hat gleich dem Hochaltar zu
Oberwesel eine Predelle, welche zur Aufbewah-
rung von Reliquien in 12 einzelne Gehäuse ab-
getheilt und vorn mit vergoldetem und durch-
brochenem Masswerk zugestellt und geschmückt
ist. Die figürlichen Darstellungen zeigen links
die Vorbereitungen zur Kreuzigung, in der Mitte
die Kreuzigung selbst und rechts die Kreuzah-

Figur des Kriegsknechtes der dem Gekreuzigten den

Schwamm emporhält. nähme. Seitlich werden diese drei Abtheilungen

2. In der Hospitalkirche befinden sich ausserdem noch in guter lebenswahrer Figur der einfache
Grabstein der Schwester des Cardinais, Clara Kriftz (Krebs) f 1473 und des 1576 gest.
Joh. t. Neuburg in halber Fig.; ferner ein schöner spät goth. Kelch des Stifters mit zer-
bröckelten Emaillen einzelner Heiligen auf sechsblättrigem Fuss, und eine gute gothische
Holzstatuette des h. Nicolaus der Kanzel gegenüber auf einer Console.

1. Marx, Gesch. des Erzstiftes Trier IV. pag. 263 ff. v. Stramberg, Das Moselthal, £69.

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