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Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0045
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MUENSTEREIFEL. KIRCHSAHR.

41

Taf. LH.
1.

Silbervergoldeter Messkelch , 7-J-" hoch, welcher angeblich von Anno II. , mithin aus
der zweiten Hälfte des Ilten Jahrhunderts herrühren soll. Die zwölf Apostelfiguren am
Rande der Kuppa sind gravirt, die Blattornamente getrieben.4

MÜNSTEREIFEL,

Stadt in der Eifel, welche ihren Ursprung und Namen von dem Mitte des 9ten Jahr-
hunderts zu Ehren der hh. Chrysantus und Dariiis durch den Abt Marquard von Prüm ge-
gründeten Kloster, novum iiionaslerium in Eifliä, hernimmt.1

2.

Grabdenkmal in rothem Sandstein des Ritters Gottfried von Bergheim in der Stiftskirche,
9' 3" lang, 5' 7" breit und 3' hoch. Die liegende, lebensgrosse Figur des Verstorbe-
nen trägt um das Haupt eine mit Rosetten geschmückte Binde, einen Rosenkranz in den
gefaltenen Händen, Schwert und Schild an der Seite, und hat Löwe und Hund zu Füssen.
In gesonderten Nischen befinden sich zu beiden Seiten der Statue auf der Deckplatte drei,
an den Schmalseiten der Tumba je vier, auf deren Langseiten je sieben Relieffiguren, welche
zumeist Familienmitglieder des Verstorbenen darzustellen scheinen. Ihre nunmehr leeren
Wappenschilde dürften einst bemalt gewesen sein. Die Schrift auf dem Rande der Tumba
lautet: Anno domini miliesimo trecentesimo tricesimo quinto, ipso die inventionis sanctae
crucis Godefridus dominus in bergheim, cuius anima per misericordiam dei requiescat in
pace, Amen. 2

Pfarrdorf, früherhin untergeben dem Stifte zu Münstereifel.

4. Dem Vernehmen nach hatte dieser Kelch einen Deckel, welcher in bekannter "Weise durch den
Sammeleifer des Herrn Ehrencanonikus Bock in Aachen verschwand. Aehnliche Kelche
befinden sich in den Domen zu Hildesheim und Basel, und bei Didron, An. archeol. XIX.
p. 149. In der Frauenberger Kirche ist noch zu beachten ein eiserner Standleuchter und
ein romanischer Taufstein, letzterer mit vier Köpfen und Bestien am Kande des Beckens,
dessen reichen gothischen Deckel-Aufsatz das Erzbischöfliche Museum in Cöln besitzt.

1. Binterim und Mooren, Erzdiöcese I. p. 80; Katzfey, Gesch. d. Stadt Münstereifel; Mering,
Gesch. d. Burgen, Klöster etc. III. p. 34. Eloss, Münstereifeler Chronik in den Annalen
des hist. Ver. f. d. Niederrhein XV. p. 195.

2. Katzfey, I. 77. Barsch, Eifel III. 1. 1. p. 318 u. 331. Daselbst ist noch vorhanden ein
spätgothisches Ciborium mit der Inschrift: R. D. Petrus Bohr Can. Monast. Eifliae 1659 -
ein Sacramentshäuschen, gestiftet 1480 von .dem Stiftsgeistlicheu Friedericus Roir, dessen
kleine inschriftlich bezeichnete Statuette am Fusse angebracht ist (Kugler, kl. Sehr. II.
254); ein spätgothischer, handwerksmässig gearbeiteter, dreisitziger Celebrantenstuhl in
Holzschnitzwerk mit einigen figürlichen Verzierungen (Sirene, Pelikan, Affe u. s. w.) und
ein hölzerner spätgothischer Reliquienkasten, Kugler, kl. Sehr. II. 300.

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