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Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0109
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ST. WENDEL. 1(J5

in der kathöl. Pfarrkirche. Diese p. 59 schon erwähnte, denjenigen zu S. Goar und
Moselweis ähnliche Kanzel ward vom Kardinal Cusanus gestiftet; wie sein Wappen, der
Krehs mit dem Cardinalshute darüber, auf einem der sechs Felder des Gehäuses bezeugt.
Die übrigen vier sichtbaren Felder, das sechste lehnt sich gegen den Pfeiler, enthalten die
Jahreszahl anno domini m'cccc'lxn (1462), 2 Engel mit Wappen und eine Thiertigur.3

4.

Monstranz von Silber 3' hoch, bis auf einzelne des Effektes halber in der Silberfarbe
belassene Verzierungen vergoldet und bemerkenswert?! durch ihre seltene Form. Die Rück-
seite enthält gravirte Arabesken (4a u. b) in vegetabilischem Charakter.4

3. Schmidt, Baudenkmale III Lief. p. 34.

4. In der Kirche zu S. Wendel befinden sich 5 lebensgrosse handwerksmässige Grabsteine
aus der Mitte des 16. u. dem 17. Jahrh.; ein ebensolches h. Grab aus derselben Zeit und
zwei Steinsarkofage rund herum mit Heiligenfiguren in goth. Blenden vom Ende des 14. u.
15. Jahrh. Der ältere enthielt früher die Gebeine des h. Wendelin u. dient nunmehr zum
Altartisch und trägt folgende Inschrift:

Hoc sub earcophago Wandlini carnis imago

Est transformata, sed in ossibus inde levata,

Capsis conclusus in templo sanctus ad usus

Est hic praesenti mundo tristique dolenti.

Qui Semper signa facit ac miracula digna,

Nos prece Sanctorum choris jungatque polorum.
Der jüngere steht auf -zwei Pfeilern hinter dem Altare, hat keine Inschrift und umschliesst
nunmehr die Ueberreste Wendelins. Auf demselben befindet sich eine charakteristische
Figur eines stehenden Pilgers in Gelbguss des 16. Jahrh. Man vergl. p. 35 des Jahresber.
d. Ges. für nützl. Forsch, zu Trier vom Jahre 1859.

Druck der Hofbuchdruekerei (H. A. Pierer) in Altenburg.
 
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