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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 40.1924-1925

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Bernhart, Joseph: Ruth Schaumann
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https://doi.org/10.11588/diglit.14152#0029

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wieder, treten Begabungen auf. die in der Not
der Wahl [find, in welcher der Kindie Ge Geh
ausfprechen follen.

Irl) kann es mir erlaflen, die Anwendung zu
machen auf die Erfcheinung Ruth Schaumaims.
Sie ift mit ihrem rehgiöfen Expreflionismus,
auch mit ihrem \\ ettdrang der büdnerifehen,
lyrifchen und aus irgendwelchen Gründen nur
unterdrückten länzerifchen Entfallung ein Zei-
chen der Zeil. Ich glaube: ein Zeichen, deflen
wir uns zu freuen haben. Mag mancher beute
meinen, die Stunde der Kindt überhaupl habe
fchon ausgefchlagen, und mag die Zahl der im
Hegelfchen Sinne abfohlten Menfchen, die der
Kunli nichl mehr bedürfen, im \\ achlen lein:

die Gärung des Expreffionismus beweifl inhalt-
liche Bewregtheil und alfo Jugend. Sollte aber
diefer Auftrieb junger Inhalte nichl wiederum
und noch einmal zu der fabhal liehen Stunde
einer Klal'lik führen, in der der kiinfüerifche
Kampf von Menfch und Ding in \\ erken des
Ausgleichs zur Ruhe kommt, fo trägt doch Ex-
preflionismus gerade der befprochenen Ar! einen
religiöfen Geball heran, bei dem die Reifften lieh
ohne Kunli befcheiden können. Sie werden dann
wie Rulh Schaumann lagen:

Denn in jedem I /eben

Bleibe ich doch dein —

L ml ich will vergeben

Ohne I lohnung fein.

Jofcph Bernhart

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