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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 40.1924-1925

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Rein, Erich: Eduard von Gebhardt
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https://doi.org/10.11588/diglit.14152#0249

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EDUAR D VON GEBHARDT f

I

11 den ersten Tagen des Februar hat sieh das bens,sosindauchihrecharakteristisclienkünst)e-

Oral) über Eduard von Gebhardt geschlossen. ri\schen Äußerungen denMiÜebenden der Gegen-

der lange Jahrzehnte hindurch als der eigentliche wartfremd und fern. Sieerscheinen iiberlastetmil

Repräsentant der „Düsseldorfer Malerei" in ethischen Absichten, überfrachtet mit der schwe-

jedem Sinne, vor allem auch außerhalb der ren Bürde der Idee. Das eigentliche künstlerisch

Mauern Düsseldorfs gegolten bat. Der Künsl Schöpferische ist dabei zu kurz gekommen,

ler, 1838 in Reval in Estland geboren, bat seit W ahrhaft lebendig aber sind uns und werden

den sechziger Jahren in Düsseldorf geschaffen, bleiben aus dem umfangreichen W erk Eduard

seit 1874 als Akademieprofessor,und ist ganz zum von Gebhardts neben so manchen ganz ursprüng-

Düsseldorfer geworden, den Alleren der ver- lieh gesehenen und geformten Studien zu grö-

ehrte Allmeister, den naturnotwendig dem Bereu religiösen Darstellungen vor allem jene

Sinn seines Schaffens eiilgegengesetzlen Jiin- Porträtköpfe aus den sechziger Jahren, die in

geren zum wenigsten eine geachtete Persönlich ihrer ungedanklichen I risehe die feine Mal-

keit. Als eine mit seinem künstlerischen Wirken kultur des jungen Künstlers erweisen. Hier zeigt

schon geraumcZeit historisch gewordene Gestalt, sich, wohl zum einzigen Male, der reine Künstler,

hat er doch bis in die letzten Tage seines Daseins der nicht einer Idee als Grundlage der Vorslel-

Iiinein als eine wahrhaft menschliche Person- lung bedarf, der durch seine Form selbst die Er-

lichkeit Wirkung ausgeübt. Diese menschlich- scheinung zum Symbol erhebt,

individuelle Struktur Mit diesem vereh
seiner Existenz hat |^^^^__^bhmwhh|^H|hh| i'ungswürdigen Greis

auch seinen künstle- ist — nach Fritz Roe-

rischen V\ erkeu das her, Max Volkhart

Zeichen gegeben. Das '-'**<* -'" .. .- und manchen ande-

Pathos des Beken ^^?^^^"iM H ren— ein charakler

uers, hervorgewacli- fall voller 1^ ertreter des

sen aus entschiede- i ..allen" Düsseldorf

nemProtestantismus, Wf _- #M0jr 4M ins Grab gesunken,

gehl durch alle seine .: - . «jJ^J^jH? Neues Leben beginnt

großciircligiösenBil- B^tVV Mf s'c'' au^ mancherlei

der. Historisch gese- L ■ •■-'tB^' Ä-? Feldern zu regen,

hengehörenalle diese J^i^^H neueSchaffensfreude,

Werke ihrem seeli- & - iBlB' ■MB'^4* Zl|r>ieisl fernab

sehen Untergrund | von offiziellem 11

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wie ihrer Form nach 9 £ trieb zur eigentlichen

zu di-i' Zeil 1 Ii 1 i 1,1 \\ irkungkommt. Es

Malerei des ig. Jahr- ; ^ t ! Im 'sl niehr als ein Zu-
fall, daß am Tage der

-i'hi'ii i^-n ii Hl s~-ii I Beisetzung Eduard
in feierlicher Pathetik if| ^^B^f^^Km^f iu'i M von Gebhardts der
den nach außen ge- neueAkademiedirek-
richteten Drang der (S^^vwß^f^^^EKKKBff^^^tr tor Walther Kaes-
/,i HH bacli die \usslellung
aber den Alltag hin- ^HSmhBSB^B^MHMhHhHI ..Junge Kunst" er-
ausführende Wir- ?M£SKBB^B^HE^^S^B^BS&II^Ht . ! öffnen und dabei
kung zur Form ge- ^' feiner Pietät an den

Altmeister erinnern

ganze Epoche des konnte.

deutschen Geistesie- e. v. Gebhardt .Selbstbildnis 1925 Dr. Erich Bei,,

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