Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 40.1924-1925

DOI Artikel:
Bernhart, Joseph: Ruth Schaumann
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14152#0021

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ruth schaumann

Das junge Mädchen von der deolfchen lernte den menfchlichen Akt erflaunlich Geher
Waflerkante, defleii Name heute in der im knappen Strich erfaflen und bemühte (ich
Welt der Dichtung und der bildenden Kindt in Jahren angefpannter .Sammlung um alle die
in rafchem Aufilicg bekannt geworden ift, hat handwerklichen Einlichten und Fertigkeiten, die
den J a Illing ihres fchbpferifchen Dranges, ein einer Begabung von der Richtung der ihrigen
BündchenGedichle,mitdem\\ ort „Kathedrale" doppell vonnöten lind. Auf Hunderlen von
iiberfchrieben. Diel'e Auflchrift einer
fprachlichen Gabi', und es war die Gabe
eines naturhaft frommen Geiites, verriet

fchon ungewollt den Y\ unfeh, ihre re- ,■•>-'■-,
denden Gebilde möchten als Bau zur
Ehre des Y\ efens verftanden w ei den,
von dem lie ergriffen Zeugnis abzulegen
hatte. Am Ausdruck der Lyrik erfühlte

ein fpürender I reund und Kenner der ^S^äJWä
Küui'te den heimlichen Zug zur Geltal- "^^QgibL
tung im Räume; er riet der Dichterin

zum Ton zu greifen. Sie tat es und H
formte nach wenigen \ orveriüchen die H
Statuette eines Franziskus. Das Werk ,M| i hJtiH

verkörperte in feiner frommen Melodik « |, - f | ' jH

aufs innigfte den Geilt des tleiligeji, mit ■
ihm zugleich den Geilt der Schöpferin. HflEl^H
Das war der Arme von Affin: zwifchen 18 ™ *^BJ

Wandel und Stilleflehn ilt die gelaffene [ * W|

Erfcheinimg des Leiblichen gleich als mm l mh WTwi

Jnftrument dem ew igen Spieler ergeben,
der lieh feine unnennbareW eile auf ihm

erwecken will. So lieht hier, den Kopf f M\ 8l W

aus der Achfe des Leibes nach dem ver- .f-^f^shi
uehmlichen Anderswo der Sehhfucht iÄt^BH'
gedreht, der erile wahre Franziskus feit 'vi& m f

InMiinchen hat RuthSchaumann den er-
wachenden Reichtum ihres Formdrangs aK» ' £ i
in die Schule gegeben. Im Erlernbaren

der Bildhauerei hat Jofeph W ackerle mM" 9l! i

he unterwiefen, und ihm ift es zum m SjBfjK <

großen Verdienft anzurechnen, daß er WA {

mit derScbülerinfo zurückhaltend pfleg- maf 'uf --*

fam verfahren ift wie der gute Gärtner lMäm&*&*-^

mit der Pflanze. Er verdarb und knickte -JSHHflr '-0^'
nichts an ihr, er förderte nur, Abwege 'rik..%43f^^^^^

verhütend, das von der \alur Gegebene ^.^^^^^ßSSm

zur Erfüllung feiner felbft. Lnter feiner wB^^^^^^^

wachfamenFüln-ungfchöpfteliemitdem ^^Bt ___________ S^^^^K^^^^^^k

Auge aus den Formen des Lebendigen, ruth schaoiann hl. franziskus

!.5
 
Annotationen