CARL BUUCK.HARDT
AMAZONE (MODELL)
CARL BURCKHARDT
i878—1923
Der in den letzten Tagen des Jahres 1923 nachdem er Jlch enlfchloflen hatte, Bildhauer zu
verftorbenc Basier Bildhauer Carl ßurck- werden. Erft da nimmt er den Weg auf, den
hardt hat kaum das Aller von 46 Jahren erreicht. er nicht mehr verladen sollte — und es wird
Es war ihm aber gcgehcn. in einer Folge pla- deutlich, daß er deswegen Bildhauer wurde, weil
fiifcher Arbeiten langfain, aber mit unbeirrbarer fich im büdhauerifchen Gehalten Sinn und Ziel
Sicherheit das herauszuarbeiten, was ihm als feines Lebensproblems am klarften und folge-
Wefen echtenKiinftlcrlums vorgcfchwcbt halte, riclitigltcn darzuftellen vermoclile. Eiji Menfch
Carl Burckhardt gehört zu den Künftlem, die von glüliendem Temperament, iiberflrömender
dem plaftifchen Geftallen die ihm eigentüm- Phanlafie und lebendigfter Beweglichkeit, mit
liehen Mittel, feine elemenlareSprache, zurück- faft überempfindlichem Kölker, wandte er heb
gegeben haben. Was feine Kunft aber hefonders der Ausdauer, langfames Arbeiten, technifche
kennzeichnet, ift die Verbindung einer eigenar- Vorbereitungen fordernden Bildhauerei zu.
tigen und perfönlichen Ausdrucksweife mit ge- Er hat daneben immer wieder gemalt imd ge-
fetzmäßiger Gebundenheit. Seine erften kiiiift- zeichnet; wenn aber die Proben leiner eigeu-
lcrifchenYerluche,zeicluierilcheundgraphifche artigen malerifchen AuiFaffung die Frage nahe-
Arbeiten, die unter dem Eindruck der Radie- legten, ob er fich nicht ganz der Malerei widmen
rungen Max Klingers entftaiiden find, wirken wie Jolle, pflegte er mit leidenfchaftlicher Ent-
ern phantafievollcs Vorfpiel zu feinem Lebens- fchiedenheit zu erwidern, daß er fich als Bild-
werk. Diefes beginnt erft auf dem Boden Roms, hauer fiihle und ihn die plaftifchen Probleme
1A2
AMAZONE (MODELL)
CARL BURCKHARDT
i878—1923
Der in den letzten Tagen des Jahres 1923 nachdem er Jlch enlfchloflen hatte, Bildhauer zu
verftorbenc Basier Bildhauer Carl ßurck- werden. Erft da nimmt er den Weg auf, den
hardt hat kaum das Aller von 46 Jahren erreicht. er nicht mehr verladen sollte — und es wird
Es war ihm aber gcgehcn. in einer Folge pla- deutlich, daß er deswegen Bildhauer wurde, weil
fiifcher Arbeiten langfain, aber mit unbeirrbarer fich im büdhauerifchen Gehalten Sinn und Ziel
Sicherheit das herauszuarbeiten, was ihm als feines Lebensproblems am klarften und folge-
Wefen echtenKiinftlcrlums vorgcfchwcbt halte, riclitigltcn darzuftellen vermoclile. Eiji Menfch
Carl Burckhardt gehört zu den Künftlem, die von glüliendem Temperament, iiberflrömender
dem plaftifchen Geftallen die ihm eigentüm- Phanlafie und lebendigfter Beweglichkeit, mit
liehen Mittel, feine elemenlareSprache, zurück- faft überempfindlichem Kölker, wandte er heb
gegeben haben. Was feine Kunft aber hefonders der Ausdauer, langfames Arbeiten, technifche
kennzeichnet, ift die Verbindung einer eigenar- Vorbereitungen fordernden Bildhauerei zu.
tigen und perfönlichen Ausdrucksweife mit ge- Er hat daneben immer wieder gemalt imd ge-
fetzmäßiger Gebundenheit. Seine erften kiiiift- zeichnet; wenn aber die Proben leiner eigeu-
lcrifchenYerluche,zeicluierilcheundgraphifche artigen malerifchen AuiFaffung die Frage nahe-
Arbeiten, die unter dem Eindruck der Radie- legten, ob er fich nicht ganz der Malerei widmen
rungen Max Klingers entftaiiden find, wirken wie Jolle, pflegte er mit leidenfchaftlicher Ent-
ern phantafievollcs Vorfpiel zu feinem Lebens- fchiedenheit zu erwidern, daß er fich als Bild-
werk. Diefes beginnt erft auf dem Boden Roms, hauer fiihle und ihn die plaftifchen Probleme
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