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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 40.1924-1925

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Brosch, L.: Die XIV. Internationale Kunstausstellung in Venedig
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https://doi.org/10.11588/diglit.14152#0058

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ELISABETH CHAPLIN DAPHXIS LTND CHLOE

XIA . Internationale rvunrtausftelhmg in Venedig

die großen.Verfuhrer europäifcher Kunrt. Dazu
die Gedächlnisauslielhmg (Zeichnungen) von
Degas; dann eine Sonderkollektion des bekann-
ten geiftvoU-energifchen Zeichners Forain und
eine folche von Charles Cottet, dem unver-
gleichlichen Malerpoeten der Bretagne und des
nächtlichen Meeres.

Belgiens Kunftform erfcheint mitunter männ-
licher als diejenige Frankreichs; ftets hebten
die Belgier, eigene "Wege zu gehen. So ift Laer-
mans, der 11 menlchlich ergreifende Bilder
ausheilt, nur in diefem Lande denkbar; des-
gleichen James Enfor, ^ outers und der eben
verftorbene Emile Claus. Die Bildhauer halten
lieh diesmal nicht auf der Höhe ihrer Maler-
kollegen.

Japan hat bloß wenig VS erke: Aquarellmalerei
auf Seide und farbige Silographien. Im Grunde
nichts Neues — aber man hebt fie immer gern,

diefe aliatifchen Zauberkünlfler aus dem Hei-
matland Hokufais.

Die U. R. S. S. (Unierte Republiken Sozialifii-
fcher Sowjets) find die zuletzt Eingetroffenen,
fm ruffifchen Pavillon fehen wir eine höchft
verfchiedenartige Zufammenftelhmg von Wer-
ken aller möglichen Richtungen. Da ift noch
die alte SomofF-Gruppe vertreten durch Kufto-
dieff, Gofovin, Dobuginf ky und andere; die Art
Maliavins fieht man noch in Arkipoff. Unleug-
bar ift auch der Einfluß Frankreichs, deflen
Ideen, wie einft Zola Tagte, „durch die duftere
Einbildungskraft der nördlichen Völker kriftal-
lifiert und verdichtet wieder zurückkämen". Es
wäre jedoch verfehlt, die Ruften nur als Imi-
tatoren hin hellen zu wollen. Die rufilfche Seefe
dringt überall durch und zwingt den Befchauer,
he zu lieben. Auffallend viele Porträts werden
gezeigt, und zwar haben fich die Machthaber

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