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Wolf, Georg Jacob: Münchner Kunstausstellungen im Sommer 1925
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.14152#0390
kleinem Format der großen Linie nichL entbeh-
ren, Schülern mit frisch gesehenen und Jocker
hingesetzten Pariser Bildern. Schrimpf mit kräf-
tig konturierten Landschaften, Trocndle mit
überlcgsamen, bedächtigen kleinen Stimmungs-
bildern, Teulsch. der diesmal besonders als Ma-
ler der Landschaft Blick aus dem Fensler) fes-
selt. \ erschiedene Gäste und „neue" Leute sind
da. Bedeutsam erscheint mir vor allem der
Nachlaß Konrad W estermayrs, eines Berchtes-
gadeners, der 1917 fiel. Lr war ein etwas rauher,
aber auch ein kraftvoller Gestaller. Daß er von
der Glasmalerei herkam, ist da und dort in seinen
Bildern, deren Reiz in ihrer Unbewußlhcit und
Studienmäßigkeit liegt, zu verspüren — auch
das Erleben des Krieges, nicht äußerlich-thema-
tisch, sondern heraus aus seelischer Auf wühl ung
undUngeordnetbeit. Mit größeren Kollektionen
sind auch Hans Purrmann, der stiller, feiner, aus-
geglichener wird, seit er Berlin mit dem Boden-
see vertauscht hat, Feldbauer, Ahlers-Hester-
mann und Emil Xolde zu Gaste, weiterhin Ko-
koschka, Schulz-Matan, Webcr-Tyrol, Wolf
Röhricht,Joseph Kutter. Georg Liebhart u.a.
Gut und reichlich ist die Plastik da. Leider
fehlt Scharlf. doch kommen von den eingeses-
senen Bildhauern der Neuen Secession Blceker,
Clauß und Knappe mit Büsten— die des Letzt-
genannten haben im Bestreben nach Über-
charakterislik fast einen Strich ins Karikierte —,
Koelle u.a. mit einer ergreifend naturalistischen
Mädchengeslalt und mit seiner Tierplastik, Josef
Ffensclmami mit religiösen Arbeiten, Maria
Adams, J. W. Fehrle und sehr nachdrücklich
der Dresdener Karl Albiker mit Figuren.und
BÜslen ZU Wort. Georg Jacob Wolf
KARL CASPAR
Glaspalast Müochen. Neue Secession
352
ren, Schülern mit frisch gesehenen und Jocker
hingesetzten Pariser Bildern. Schrimpf mit kräf-
tig konturierten Landschaften, Trocndle mit
überlcgsamen, bedächtigen kleinen Stimmungs-
bildern, Teulsch. der diesmal besonders als Ma-
ler der Landschaft Blick aus dem Fensler) fes-
selt. \ erschiedene Gäste und „neue" Leute sind
da. Bedeutsam erscheint mir vor allem der
Nachlaß Konrad W estermayrs, eines Berchtes-
gadeners, der 1917 fiel. Lr war ein etwas rauher,
aber auch ein kraftvoller Gestaller. Daß er von
der Glasmalerei herkam, ist da und dort in seinen
Bildern, deren Reiz in ihrer Unbewußlhcit und
Studienmäßigkeit liegt, zu verspüren — auch
das Erleben des Krieges, nicht äußerlich-thema-
tisch, sondern heraus aus seelischer Auf wühl ung
undUngeordnetbeit. Mit größeren Kollektionen
sind auch Hans Purrmann, der stiller, feiner, aus-
geglichener wird, seit er Berlin mit dem Boden-
see vertauscht hat, Feldbauer, Ahlers-Hester-
mann und Emil Xolde zu Gaste, weiterhin Ko-
koschka, Schulz-Matan, Webcr-Tyrol, Wolf
Röhricht,Joseph Kutter. Georg Liebhart u.a.
Gut und reichlich ist die Plastik da. Leider
fehlt Scharlf. doch kommen von den eingeses-
senen Bildhauern der Neuen Secession Blceker,
Clauß und Knappe mit Büsten— die des Letzt-
genannten haben im Bestreben nach Über-
charakterislik fast einen Strich ins Karikierte —,
Koelle u.a. mit einer ergreifend naturalistischen
Mädchengeslalt und mit seiner Tierplastik, Josef
Ffensclmami mit religiösen Arbeiten, Maria
Adams, J. W. Fehrle und sehr nachdrücklich
der Dresdener Karl Albiker mit Figuren.und
BÜslen ZU Wort. Georg Jacob Wolf
KARL CASPAR
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