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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 10.1899

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Ebe, Georg: Das Historische Erbe der Architektur und die "Moderne", [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7397#0126

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Juni-Heft.

Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Innen-Dekoration.

Seite 93.

Pas Historische Erbe per Architektur unp pie „Moperne".

(Fortsetzung aus dem Mai-Heft.)

Besonders ist die Gestaltung des Innenbaues nicht die | welche mit dem Glänze des südlichen Himmels so vortrefflich
starke Seite der griechischen Kunst, und man muss im Einklänge stand, entbehren mussten ?
zugeben, dass sie in dieser Hinsicht sogar hinter der ägyp- Schon die Römer als weltbeherrschendes Volk waren

tischen des Neuen Reichs zurückbleibt. Dagegen muss man durchaus genöthigt, den Kreis der griechischen Bauformen
die Ueberlegenheit der griechischen Einzelformen unbedingt j bedeutend zu erweitern. Zwar entbehren die römischen, vom
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Abbildung Nummer 1109. Winter-Garten der Villa Fritzsche. Architekt hans kriedel in München.

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hunderts je Resultate geliefert hat, welche höher ständen als
die seiner Zeit im Anschlüsse an die römische Antike ent-
wickelten Renaissance erreichten, so wird man finden, dass
dies keineswegs der Fall war. Uebrigens hat sich die
hellenistische Renaissance fast niemals ohne Anleihen bei der
älteren Renaissance und namentlich nicht ohne den Gebrauch
des Bogens und des Gewölbes und der vom Römischen
abgeleiteten Wandgliederungen behelfen können, wenn es
darauf ankam, den komplizirteren Raumbedürfnissen sowie
der Forderung nach karakteristischem Ausdruck für die ein-
zelnen Gebäudeklassen der Neuzeit Genüge zu leisten. Und,
was ist aus der Feinheit der griechischen Ornamentformen
geworden, wenn sie nicht wie sonst in Marmor ausgeprägt
wurden, und wenn sie der Vollendung durch Bemalung,

Sinne zukommt. Bauwerke, wie beispielsweise das Pantheon
in Rom mit seiner mächtigen Kuppelwölbung, können niemals
veralten, ebenso sind die in Trümmern liegenden Caracalla-
bäder noch heute das Muster eines auf künstlerisch-perspek-
tivische Wirkung berechneten, gegliederten und gewölbten
Innenbaues. Es konnte nicht fehlen, dass die altchristliche
und die byzantinische Epoche und endlich die Renaissance
gerade diese durch den Gewölbebau bedingte Seite der
römischen Kunst weiterbildeten und sie sogar übertrafen,
indem sie die Kuppeln auf Pfeiler stellten, dieselben durch
Hängezwickel unterstützten und endlich durch hohe Tambour-
Anlagen weit über die umgebenden Bautheile emporhoben,
wie dies vor allem musterhaft Michelangelo in seiner gross-
artigen Kuppel von St. Peter in Rom gethan hat. Ueber-
 
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