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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 10.1899

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D., W. O.: Unser Speise-Zimmer
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https://doi.org/10.11588/diglit.7397#0226

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November-H eft.

Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Innen-Dekoration.

Seite 173.

UNSER ^PEISE "^IM/AER^. I messe gegen den Strom schwimmen, wenn wir uns den

j Fortschritten der Technik verschliessen wollten. »Sage mir
Für die Kunst, für das Kunstgewerbe gab es kaum j wie du wohnst, und ich werde dir sagen wer du bist.«
eine Zeit, die so zerrissen war, wie die heutige. Gegensätze | Einer derjenigen Räume, die bis jetzt am meisten ver-
entstehen und alteten Anschau-
prallen aufeinan- _ ungen gehorchen

Gemeinden bilden ll!/^^^ /f ■ testen'waren, ist

hic salta schallt -ifTF^- --iF-'-- mer. Man kann

es hin und her. -^f^^^^^j^^^^^ . jS^^L wohl, ohne in den

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kämpfen, ein1 Ziel ^^^M ^ ^ ^^1^^' ^ ss 2 ^'' | ^ ^ ^ ^j^l wo wir Neuheiten

Phönix aus der MMrJjjl = .....■■ -----.—.--------- . ---------- - -M wo von Schönheit

Asche wird es sich und Kunstsinn in

mern des Gegen- gepredigt wird, es

Entwurf zu einem Rauch - Zimmer. Thür-Wand. Hof-Möbelfabrik A. B.EMBE in Mainz. °

wärtigen.aus ver- fertig bringt, un-

alteten Anschau- Abbildung Nummer 1213. sere Taf(}1> woW

ungen erheben. das modernste in

Und jetzt, wo wir in einer neuen Kunstepoche stehen

unserem Hause — denn nichts ist mehr der Mode unter-

— die sich zu allererst in unserem Heim, unserer Wohnung worfen als diese — in ein Zimmer zu bringen, das wohl im

bemerkbar macht — stehen auch die, die sonst nichts mit 16. Jahrhundert angebracht war, aber nicht heute,

diesen Kämpfen gemein haben, vor der Frage: wollen wir j Wir würden uns wundern, wenn wir die Gesellschaft

uns dem Neuen verschliessen? Gegenstände — besonders ! sehen würden, die in den Stil unseres Speise-Zimmers hinein

solche der Kleinkunst — die wir kaufen, Wand- und Decken- passte: Keine Stühle, nur lange Bänke, auf denen die Gäste

Dekorationen in neuen Häusern, ja unsere Toiletten passen I sitzen, jeder im Begriff, sein Besteck — was nur aus Löffel

nicht zu unserer Einrichtung, und wir müssen wohl oder übel | und Messer besteht, da man eine Gabel damals noch nicht

daran denken, unser Heim der Neuzeit entsprechend einzu- kannte — aus dem Gürtel hervorzuziehen. Sagt doch ein

richten, zu gestalten. Es wäre eine Geschmacklosigkeit, es | on dit noch von Ludwig XIV., dass derselbe es vorzog, die
 
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