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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 10.1899

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Englische Gewerbe-Künstler neuesten Stiles, [2]: C. R. Ashbee
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https://doi.org/10.11588/diglit.7397#0034

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Zu beziehen nur halbjährlich (Jan. bezw. Juli).
Zahlung vierteljährlich für Deutschland Mk.5.—,
fllr Oesterr.-Ung. u. das gesammte Ausl. Mk. 5.50.
Telegramm-Adresse: Koch Verlag, Darmstadt.

Nachdruck nur mit spezieller, Erlaubniss u. genauer Quellen-Angabe gestattet.
Sämmtliche Original-Illustrationen stehen unseren Lesern zur Verwerthung frei.

W* Die Zeitschrift ist verbreitet in allen Kulturstaaten. "WI
Illustrationen u. textl. Beiträge nur an die Schriftleitung in Darmstadt erbeten.

Anfangs jeden Monats erscheint ein Heft.
Nur Sonder-Hefte sind auch einzeln erhältlich.

Buchh.-Vertreter: Eduard Schmidt, Leipzig.
Insertions-Bedingungen am Schluss derZeitschr.

X. Jahrg. 1899. —s Leipzig ^ Darmstadt ^ Wien,

Februar-Heft.

ENGLISCHE GEWERBE-KÜNSTLER NEUESTEN STILES.

III. C. R. Ashbee.

achdem wir bei Gelegenheit der in den j Englische übertragene Traktat des Benvenuto Cellini »Ueber
beiden letzten Heften dieser Zeitschrift ! Goldschmiede- und Bildhauerkunst« sein. Auf dem Gebiete
enthaltenen Ausführungen über A. der Goldschmiedekunst und Kupfertreiberei hat denn auch
Voysey und M. H. Baillic Scott schon Ashbee bisher sein Bestes geleistet: Geschmeide, Gefässe,
mehrfach auf die bahnbrechende Thätig- Beschläge und Träger für elektrisches Licht, deren Formen
keit Ashbee's hingewiesen haben, bleibt zwar im allgemeinen etwas Primitives, Archaistisches, in
uns hier im Anschlüsse an die Vor- Frankreich würde man sagen: »Merowingisches« haben, das
führung von Reproduktionen nach nicht nach Jedermanns Geschmack ist, die aber struktiv theil-
einigen seiner trefflichen Schöpfungen \ weise als geradezu mustergültig gelten dürfen. Man merkt,
nur Weniges nachzutragen. Vor allem j dass der Künstler nicht nur im Atelier entwirft, sondern dass

er selbst in seinen Werkstätten mit dabei ist und dem Hand-
werker gewissermassen »in die Feder diktirt«, sodass Erfindung
und Ausführung zu einem Prozesse in einander dringen, Er-
finder und Handwerker eine Person werden. Scott verglich
dank der umfassenden Reorganisation der Handwerkerschule i das in Ashbee's Werkstätten bestehende Verhältniss zwischen
Londons bald wieder aufgegeben werden, so dass die »Gilde« Entwerfenden und Ausführendem dem zwischen dem Kom-
heute das mit Gewinnbetheiligung ausgestattete Handwerker- ; ponisten und dem Instrumental-Musiker. Daher das Selbst-

möchten wir nachdrücklichst hinweisen auf die erzieherische
Wirksamkeit dieses aussergewöhnlichen Künstlers. Er gründete
m den 8oer Jahren die »Guild and School of handicraft« im
Essex-House im Osten Londons. Die Schule selbst konnte

Personal Ashbee's darstellt. Ihre Produktion erstreckt sich vor-
zugsweise auf Edelmetalle, Schmiedeeisen, Kupfertreiberei und

verständliche, die organische Verschmelzung des Dekors mit
dem vom Gebrauchszweck bedingten Karakter des Gefässes,

Möbelbau. Neuerdings hat Ashbee auch die von Morris i wie wir es an dem Kohleneimer mit dem Pfau, an den
begründete Kelmskott-Press angekauft, um mit selbstentwor- | Terrinen, Löffeln, Brodkörben, Bechern bewundern. Nur

fener Schrift künstlerische Drucke zu erzeugen. Denn die von
Morris herrührenden Blocks hat das British Museum erworben
und die Typen waren Morris' Erben nicht feil. Das erste Werk,
welches die wiedererstandene Kelmskott-Press im Essex-Hause
druckt, wird bezeichnender Weise das von Ashbee selbst ins

so ist es möglich, dass die Spuren der Hammerschläge mit
zur Ausschmückung verwendet werden, wie wir es an seinen
Tellern bemerken. Zu den schweren, dumpfen Formen der
Rosetten passen auch die bunten Glasflüsse und Steine vor-
trefflich, die Ashbee in den Basen und Henkelansätzen seiner
 
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