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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 5.1907

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Heft 9
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Graf, Robert: Briefe von Hans von Marées, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4704#0386

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BRIEFE VON HANS VON M AREES

MITGETEILT VON

ROBERT GRAF

n einem über Hans von Marees
gehaltenen Vortrage wurde die
damals durchaus nicht unwahr-
scheinliche Vermutung ausgespro-
chen, er habe nie geliebt. Dem
war nicht so. Gott sei Dank, möchte
ich hinzufügen. Im folgenden veröffentliche ich
fünfzehn an eine Dame* der vornehmsten Wiener
Gesellschaft gerichtete Briefe,** aus denen selbst
im Auszuge, mehr noch aus den nicht mitgeteilten
Stellen, die einfache grosse Liebe eines vornehmen,
starken und immer wieder unschuldigen Herzens
spricht. Und so können wir die Worte Pidolls,

* Damals noch Madchen, reizend in fröhlicher Jugendfrische,
selbst ein wenig Malerin.

** Eine sehr grosse Anzahl ist vernichtet worden oder
in Verlust geraten.

Marees sei in seiner künstlerischen Gesinnung
gross und rein gewesen, wohl auf sein Herz und
seine ganze Persönlichkeit ausdehnen.

Allerdings ist diese Neigung etwas einseitig
Beschränktes geblieben, ähnlich einem zur ge-
gebenen Zeit selbst entflammten Feuerwerke, das
ohne eine fremde Glut zu entzünden, sich fast un-
gesehen in weiter Ferne verzehrt. Ob die vom
Himmel wieder herabgestürzten Funken jemals ganz
erloschen sind?

Nähere Angaben zu machen, ist mir nicht er-
laubt; ich halte es auch für überflüssig. Einmal
mag immerhin der Augenblick kommen, in dem
der allmächtige Genius einen Frauennamen in die
Unsterblichkeit emporrettet. —

Marees kam in der Frauenbeurteilung zum
Teil vielleicht von Schopenhauer; und seine nun

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