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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 1: Antike Schlachtfelder in Griechenland 1): Von Epaminondas bis zum Eingreifen der Römer — Berlin, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.7205#0315
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300

Mantinea.

3. Die Schlacht.

Machanidas war von Tegea gleichfalls in drei Kolonnen auf-
gebrochen. Die Phalanx, rechts abmarschiert1), hatte die Mitte, die
beiden Flügelkolonnen marschierten in gleicher Höhe2) und bestanden
aus den Söldnern, den übrigen Truppen und dem bedeutenden Be-
lagerungspark, der auf Wagen nachgeführt wurde3).

Nachdem er die Enge an der Mytika durchschritten hatte,
richtete er seinen Marsch auf den rechten Flügel der Achäer, und
es sah — wie Polybios hervorhebt — aus, als ob er in tiefen
Kolonnen hier durchzubrechen versuchen wollte4). — Er mufs also
die Strafse von Tegea nach Mantinea verlassen und sich stark links
nach den Bergen zu gehalten haben. Der Grund war offenbar der,
dafs er bei der Nähe des Feindes möglichst schnell mit seinen
Kolonnen aus dem Pelagoswalde heraus und in übersichtliches Gelände
kommen wollte. Denn wie uns ja schon die erste Schlacht von
Mantinea gezeigt hat, wurde die ganze Mitte der Ebene von
diesem Walde bedeckt, der im Nord-Osten bis in die Nähe des
Poseidonteinpels reichen mochte, während die westliche Strafse, die
nach Pallantion, nur an einem Punkte von ihm gestreift wurde').
Und ein Angriff in tiefen Kolonnen lag keineswegs in seiner Ab-
sicht. Sondern in gemessener Entfernung von der achäischen Auf-
stellung angekommen, liefs er die Spitzen seiner Kolonnen rechts
schwenken und zog mit einem Flankenmarsch an der Front des
Gegners entlang6). Er traute ihm eben nicht zu, dafs er seine
Defensivstellung verlassen würde. Als die Spitzenabteilung die Höhe
des linken Flügels des Gegners erreicht hatte, liefs er abteilungsweise
einschwenken und stellte die Front wieder her7).

Wir erkennen in diesem mit vollständiger Anschaulichkeit und
in den technisch genauen Ausdrücken gegebenen Berichte des Polybios
den fachmännisch gebildeten und seine Kenntnisse sogar etwas pedan-
tisch zur Schau stellenden Militärschriftsteller.

!) rrjg ifäXayyoi xaSrjyovfXttos TfjJ dt^iiü y.fnau.

2) £f excatnov tov fie'novg rijg tiQMiononttu; nanuXlrjXuvg aycov.

3) Pol. XI 11, 1-3.

4) Pol. XI 12, 4: b Ma^avCSai zo (*kv nnwiov vntöti'Stv o'ig önUlu Ttj (paXayyt
nnogui'Hu nobg tu äfftöv läv noltutiav.

ft) s. Mantinea I S. 56 und 51 A. 1.

6) ).<(ßilv avuutzQov itnuair]uu ittnitxlu irfr dvvctfxiv Li) 3o(>u.

7J xui nuqtxTtiyug iauv Inoitjnt ib nun' avrov äe£idv tiy TÜv'Ayuiwv (VCOVVfjq).
 
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