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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 1: Antike Schlachtfelder in Griechenland 1): Von Epaminondas bis zum Eingreifen der Römer — Berlin, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.7205#0062
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2. Das Schlachtfeld und die Stellung der Spartaner.

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2. l>as Schlachtfeld und die Stellung der Spartaner.

Über die Ansetzung des Schlachtfeldes von Mantinea kann im
allgemeinen kein Zweifel bestehen.

Wir wissen, dafs das Heer der spartanischen Verbündeten
seine Stellung in der Nähe von Mantinea, dafs Epaminondas sein
Hauptquartier in Tegea hatte, von wo er am Morgen des
Schlachttages selbst aufgebrochen ist'). Die grofse, bergum-
schlossene Ebene, in der beide Städte liegen, ist also der selbst-

verständliche Kampfplatz gewesen. Aber diese Ebene ist, von ,. skine Hr. a
Norden nach Süden gemessen, etwa 29 Kilometer lang und an ihrer s'48'
breitesten Stelle etwa 18 Kilometer breit, während sie im Durch-
schnitt etwa 7—9 Kilometer mifst und sich an dem schmälsten Punkte
sogar bis auf etwa Kilometer verengt, Wenn es sich nun auch
von selber versteht, dafs die Schlacht zwischen den beiden Städten
geschlagen ist, und sich damit die Längenausdehnung auf 16 Kilo-
meter verringert, so ist das doch noch immer ein so beträchtlicher
Spielraum, dafs es nicht Wunder nimmt, wenn man innerhalb des-
selben auf verschiedene Ansetzungen des Schlachtfeldes gekommen ist.

Die engste Stelle der Ebene, von der eben die Rede war, liegt
etwa in der Mitte zwischen Tegea und Mantinea, etwas näher an
letzterer Stadt, und wird, wie ein Blick auf die Karte lehrt, durch
zwei weit vorspringende Bergzüge, die Kapnistra im Osten und die
Mytika im Westen, gebildet. Dadurch erhält die ganze Fläche die
Form einer 8, deren südliche Hälfte die Ebene von Tegea, deren
nördliche die von Mantinea bildet. Da haben denn nun die einen
die Schlacht in die südliche, die anderen in die nördliche Ebene
verlegt und dritte sie gerade in die Mitte zwischen beiden gesetzt.

Die erste Ansicht ist die der grofsen französischen Expedition
scientifique de Moree, nach der die Schlacht etwa in der Gegend
der jetzigen Dörfer Vosuna und Matsagra stattgefunden hat") (M
der Skizze), die zweite die des englischen Oberst Leake, der annimmt,

>) Xen. Hell. VII 5, 14. 21.

2) Exp. scientifique de Moree, Section des sciences physiques, tome II
recherches geographiques sur les ruines de la Moree par Pouillon Boblaye. Paris
1834. Pouillon Boblaye setzt p. 143 den Wald Pelagos, bei dem gekämpft wurde,
und mit Berufung auf Vietti das Grab des Epaminondas, welches auf dem Schlacht-
felde lag, hierher. Beides ist falsch, wie aus S. 51 und 54 hervorgeht. Vergl. auch
Pougeres p. 112 A. 2.
 
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