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Kromayer, Johannes [Editor]; Veith, Georg [Editor]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 1: Antike Schlachtfelder in Griechenland 1): Von Epaminondas bis zum Eingreifen der Römer — Berlin, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.7205#0356
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Schlachtfeld und Schlacht.

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unter den Bedingungen dieser Taktik solche Überlegenheit verleiht,
dafs ein Angriff überhaupt, gewöhnlich nicht gewagt wird. Der Ge-
birgskrieg scheidet damit praktisch fast aus der Schlachtengeschichte
aus, und Aktionen wie die von Sellasia gehören eben deshalb zu den
gröfsten Merkwürdigkeiten und Seltenheiten in der antiken Kriegs-
geschichte.

Erst die Erfindung des Feuergewehres und seine fortschreitende
Technik hat die Schlachten in gröfserem Unifange ins Hügelland
verlegt und gibt auch dem Gebirgskriege selbst immer wachsende
Ausdehnung.

Die antike Schlacht ist in viel energischerer Weise an die
Ebene gebunden und findet hier fast allein den Boden für ihre Ent-
faltung. Sie sucht sich das Schlachtfeld, welches für ihre Taktik
angemessen ist. —

Durch die Gröfse und das Relief des antiken Schlachtfeldes
werden zwar die Eigentümlichkeiten der antiken Taktik nicht hervor-
gebracht. Im Gegenteil, die schon vorhandenen Eigentümlichkeiten
der Taktik haben die Wahl solcher Schlachtfelder zur Folge.

Aber eben weil so Taktik und Schlachtfeld in dem engsten
ursächlichen Zusammenhange stehen, kann der Forscher, aus der
Natur des Schlachtfeldes rückwärts schliefsend, auf neuem sicheren
Wege in die Geheimnisse einer längst verschollenen Kriegführung
eindringen. Darin liegt die Bedeutung der Schlachtfelderstudien für
die Geschichte der antiken Kriegskunst.
 
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