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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 2.1928

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Nr. 44 (28. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47051#0321
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Deutsches Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes
und Buchmarktes



^an abonniert bei den Buchhändlern, bei der Post oder direkt
beim Verlag. Pariser Büro: 122 Bd. Murat, Paris, XVI«.
Anzeigenannahme beim Verlag bis Donnerstag. Telegr.-Adr.:
Kunstauktion Berlin. Postscheck-Konto: Berlin Nr. 118054;
^ien D114783. Bankkonto: Mosler, Süsskind & Co., Berlin W 8
--- . .

Erscheint jeden Sonntag

Verlag: Die Kunstauktion G. m. b. H.
Redaktion und Lesesaal
Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76/77
Telefon: B5 Barbarossa 7228
Herausgeber: Walter Bondy-Berlin und Dr. von Saxe-Paris

Einzel-Nr. 40 Pf. Quartal für Deutschland M.4.—u. 40 Pf. Be-
stellgeld, Jahrespreis einschl. Porto M. 16.60; Quartalspreis
einschl. Porto für Deutschösterreich S7; Tschechoslowakei
40 cK; Frankreich/Belgien 25 Frs.; Holland 3fl.; England 5sh;
Schweiz und die nicht angeführten Länder 6 Fr.; Übersee $1.50

i bsere Zeitung hat, aus der Feder unseres Mit-
Fbeiters Dr. Alfred Kuhn, einen sachkun-
>79en Beitrag zu dieser Frage veröffentlicht.
Lrt will nun heute versuchen, die Vorteile, die
p Kunstauktionen dem Kunsthandel bringen,
J*r2 darzulegen und überlasse es dem Leser,
darüber ein Urteil zu bilden, ob die ln-
“’i’Ution des Versteigerns, diie ja schließlich
phis anderes ist als eine besondere Form des
ijbnsthan-dels, dem sogenannten freien Handel
Pfaden oder Nüßen bringt.
.. Es ist zu verfolgen, wie sich in den Ländern,
Pe man als Zentren des Weltkunsthandels kennt
D es sind dies Frankreich, England, Holland,
reUerdings auch Amerika und Deutschland —
Parallel zu dem Kunsthandel auch das Kunst-
pktionswesen entwickelt hat. In Paris und
4°ndon finden in jeder Saison Hunderte von
^nstauktionen statt, und auch bei uns in
feutschland haben wir in den leßten Jahren weit
|Fehr Auktionen gehabt als in den Vorkriegs-
lUren. In Frankreich und England ist die Ver-
bindung zwischen Kunstauktionen und freiem
handel eine sehr innige. In England z. B.
IVSteht über 90 % der Käufer auf Auktionen
ys Händlern und in Paris dürfte es auch nicht
j 'bl anders sein. Gesellschaftliche Ereignisse
Rind nur die Auktionen großen Stils, bei denen
iRüin der Privatkäufer mit dem Händler in
Wettbewerb tritt, aber auch hier arbeiten im
^gemeinen die Sammler nicht gegen die
■ nridler, sondern der Sammler übergibt in den
Nisten Fällen dem Händler seinen Auftrag
zahlt ihm, wenn er den Gegenstand für ihn
[^Worben hat, ein kleines Aufgeld. Er geht von
j^rn richtigen Prinzip aus, daß der Händler oft
? der Lage ist, auf der Auktion billiger zu
Käufen, als er selbst. Wenn dagegen der
I Nudler auf einer Auktion einen billigen Kauf
; 'krnacht hat, so stört es den Sammler wieder

Schaden die Auktionen dem
Kunsthandel?
>. Das Problem, ob die Kunstauktionen den
Ipnsthandel direkt oder indirekt schädigen, ist
r den leßten Jahren bei uns in Deutschland oft
i!' den Vordergrund des Interesses getreten,
^kannte Kunstschriftsteller und Kunsthändler
/'hen sich zu diesem Thema geäußert, und auch

durchaus nicht, daß er für dieses Objekt, auch
wenn er den Einkaufspreis kennt, den normalen
Marktpreis bezahlen soll. Die Kunst-
auktionen in Frankreich und England haben sich
immer mehr zum Rendez-vous-Plaß der Samm-
ler und Händler herausgebildet. Der Händler

Das Triumvirat des Kunstgelehrten, des Kunst-
sammlers und des Kunsthändlers hat den
Kunstmarkt heute schon in einer Weise organi-
siert, daß sich fast immer das materielle
Resultat einer Versteigerung mit ziemlicher
Genauigkeit voraussagen läßt.


andererseits erreichen sie nicht die Preise, die
sie erzielen müßten. Die Kunstsammler möchte
ich in zwei deutlich gesonderte Gruppen trennen.
Die eine Gruppe könnte man als die Organi-
sierten, die andere als die Unorganisierten be-
zeichnen. Die organisierten Sammler stehen
stets in enger Fühlung mit dem Markt, sie woh-
nen jeder Versteigerung bei, die ihr Sammel-
gebiet betrifft, sie kennen die Museen und die
Fachliteratur. Die unorganisierten Sammler
kaufen nach ihrem mehr oder weniger ungebil-
deten Geschmack. Für sie bedeutet der Kunst-
gegenstand nicht viel mehr als ein Einrichtungs-
stück, das man zum Schmuck seiner Wohnung
erwirbt. Wenn es auch einerseits ge-
lingen wird, einem unorganisierten Sammler
einen Gegenstand über dem Wert zu verkaufen,
so werden mir andererseits die meisten Kunst-
händler Recht geben, wenn ich behaupte, daß
es meistens angenehmer ist, mit einem Käufer
der ersten Kategorie zu tun zu haben. Er ist
zwar kritischer als die anderen, da aber das
Sammeln eine Beschäftigung ist, die in seinem
Leben eine wichtige Rolle spielt, ist er unendlich
begeisterungsfäihiger und daher eher bereit, für
einen wirklich guten Gegenstand einen hohen
Preis anzulegen, als der ungebildete Gelegen-
heitskäufer.
Der organisierte Sammler ist und bleibt die
wichtigste Stüße des modernen Kunstlebens.
Er ist in höchstem Maße mitbestimmend für die
Preise, die im Kunsthandel, also auf den Auk-
tionen, erzielt werden. Den organisierten
Sammler immer wieder von neuem zu gewinnen,

..... r..a, n 9 o i s B o u <sh e r . Mythologische Szene
(22,5 : 29 cm. Kat.-Nr. 117)
Sammlung A. Mos. Versteigerung bei R. W. P. de Vries, Amsterdam, am 7. u. 8. November 1928
Franfois Boucher, Scene mythologique
(22,5 : 29 cm. No. du cat. 117)
Vente Collection A. Mos chez R. W. P. d e Vriej, Amsterdam 7 et 8 Novembre 1928

kommt auf der Auktion mit dem Kunden in
Berührung, der das Sammelgebiet hat,
das auch ihn als Verkäufer interessiert.
Dieser enge Kontakt ist für beide Teile von
großem Vorteil. Auch die bedeutenden Fach-
gelehrten versäumen niemals eine Auktion, in
der es sich um Gegenstände ihres Gebietes
handelt. Auch sie kommen durch die Auktionen
in Berührung mit den Händlern und Sammlern.

Die Bewertung eines Kunstgegenstandes
darf durchaus keine willkürliche sein. Sie wird
natürlich der allgemeinen Marktlage oder der
Mode entsprechend Schwankungen unterworfen
sein, doch ist es sicher gesünder, wenn der
Käufer weiß, wieviel er für einen Gegenstand
bezahlen, der Verkäufer, wieviel er nehmen
darf. In einem ungeordneten Kunsthandel wer-
den Kunstgegenstände einerseits überzahlt.

DR. ALFRED GOLD
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Französische Golddosen
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PAUL CASSIRER / HUGO HELBING
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SAMMLUNG DR. ALFRED GANZ • LUZERN
AUS DEM NACHLASS PAUL M. ROBINOW • HAMBURG
DEUTSCHE UND FRANZÖSISCHE MEISTER DES 19. UND 20. JAHRHUNDERTS
SAMMLUNG DR. PAULVON OSTERMANN-DARMSTADT-MÜNCHEN
PORZELLANE
AUSSTELLUNG:
SONNABEND, DEN 27. OKTOBER 1928 VON 10-2 UND 4-6 UHR
SONNTAG, DEN 28.UND MONTAG, DEN 29.OKTOBER VON10-2UHR
VERSTEIGERUNG:
DIENSTAG, DEN 30. OKTOBER 1928 UND FOLGENDE TAGE
VORMITTAGS 10 UHR UND NACHMITTAGS 3 UHR
AUKTIONSLEITUNG PAUL CASSIRER ■ HUGO HELBING
^BERLIN W10, VIKTORIASTRASSE 35
PAUL GRAUPE
BERLIN W10, TIERGARTENSTRASSE 4
AUKTION 83
Freitag, 2. November 1928
nachmittags 3 Uhr
Sonnabend, 3. November
vormittags 10 Uhr, nachmittags 3 Uhr
Sammlung Th. Stoperan
Gemälde, Zeichnungen, Plastik, Graphik
des XIX. bis XX. Jahrhunderts
Besichtigung: Dienstag, den 30., Mittwoch, den 31. Oktober und Donnerstag,
den 1. November von 9-6 Uhr.
.1 LEUS T R 1 E R T E R KAT A L O G AUF W U N S C II.

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