Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Deutsches Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes


und Buchmarktes

Erscheint jeden Sonntag

zwei Bild
iisieri wu
daß eim
1 war.
.Ehre“ ni
ide G u i
andschaft
ils Mitgli«
.rbeit einl
en. GuilM
iese Wei.‘
^verzeichn'
:n:
ler de
des L. .
i,
der Juror«
le Cezani
riegt, wei
:ben Jahi
:n wäre. -
ines, He
:1, das m<
:rr Chogu
zur B«
Bild vd
wohl odi
: sich d<
Decke hin
■ (Chogue
zfe Ma
: im Pa

:um erstei
i Cezann'
lines Tag1
,Badendei
Mann hi«
dandgelei
von dies1
ie ihn a
3 r e i s i
ete ihr d
etter Z

rate in d

e bei Lei
'n gekaii
er, der o‘
s Gescha
em Blind«
ntschied 1
iß er dj.
r mehr fl
daß er n*1
: mit sein«
ne kauf«
iilder har
ein Frei'1
sorgfältig«
nals sich«
e. Es V«
„Troßdn1
der Blind'
se Kühnh«
okal.

ines Ta<J«
en Färb«,
FntgegU
iden“ Zlj
einer tU1
Z. ersta^
der U(
c h 1 a Ö
Taus«
kt VoM
ite kos* i(
auch 5j)
, man Lf
Studie '


Man abonniert bei den Buchhändlern, bei der Post oder direkt
beim Verlag. Pariser Büro: 122 Bd. Murat, Paris, XV|e.
Anzeigenannahme beim Verlag bis Donnerstag. Telegr.-Adr.:
Kunstauktion Berlin. Postscheck-Konto: Berlin Nr. 118054;
Wien D 114783. Bankkonto: Mosler, Süsskind&Co., BerlinW8

Verlag; Die Kunstauktion G. m. b. H.
Redaktion und Lesesaal
Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76/77
Telefon: B5 Barbarossa 7228
Herausgeber: Walter Bondy-Berlin und Dr. von Saxe-Paris

Einzel-Nr. 40 Pf. Quartal für Deutschland M. 4.—u. 40 Pf. Be-
stellgeld, Jahrespreis einschl. Porto M. 16.60; Quartalspreis
einschl. Porto für Deutschösterreich S7; Tschechoslowakei
40cK; Frankreich/Belgien 25Frs.; Hollrnd 3fl.; England 5 sh;
Schweiz und die nicht angeführten Länder 6 Fr.; Übersee $ 1.50

Schön oder echt?
Ober diese beiden Begriffe polemisiert Hans
Siemsen im 8-Uhr-Abendblatt und nimmt dabei
bezug auf die aktuelle van-Gogh-Affäre.
Siemsen sagt, und er scheint damit die Allge-
meinheit vertreten zu wollen, daß diese Frage
für „uns alle Sterbliche“ nicht so furchtbar auf-
regend sei, daß sie sogar einen leichten Hauch
von Lächerlichkeit für die besagten Sterblichen
habe. Siemsen hat Wiß und Geist, aber er
ist ein Journalist, und was nehmen Journalisten
überhaupt wichtig und was erscheint Jour-
nalisten nicht lächerlich?
Siemsen stellt schön und echt gegenüber.
Er sagt, er hätte geglaubt, daß man Bilder
sammle, weil sie schön, bedeutend oder gualitäi-
reich seien, und nun bemerke er, dalj sie blök
echt sein müssen. Dann weiß man, was man
hat — sagt Siemsen.
Wir sagen das auch. Worüber wir nur eine
andere Idee haben als Siemsen, ist über das
„schön“. Eine schöne Frau tritt ins Zimmer.
Alle Welt bewundert sie, jeder macht ihr Kom-
plimente. Nur ein Mann in der Gesellschaft
weiß, dalj sie falsches Haar hat, dalj sie ihr Ge-
big jeden Abend auf den Nachttisch legt, dalj
ihre Haut von Madame Arden emailliert worden
ist, dalj sie auch dort Falten hat, wo man es
kaum ahnen kann. Er weilj auch, daß ihr
Perlenkollier falsch ist, ihre Diamanfohrringe
und der Chinchillabesaß ihres Kleides. Die
Dame gefällt allen Leuten, alle halten sie für
schön. Der stille Mann, der abseits auf seinem
Sessel sifct. ist anderer Ansicht.
Du kaufst dir eine prachtvolle französische
Kommode, mit Marmorplatte natürlich. Sie hat
die herrlichste Marketerie, die wunderbarsten
vergoldeten Bronzenbeschläge, die edelste
Linienführung — scheinbar wenigstens —, du
bist begeistert, deine Frau ist begeistert, deine
sämtlichen Verwandten und Bekannten sind be-
geistert. — Aber ein Mann steht in seinem Laden
und reibt sich die Hände und klimpert ver-
gnügt in seiner Tasche mit dem Geld, das du
ihm für die Kommode bezahlt hast. Er allein
weilj, dalj er ein Dußend dieser Kommoden be-
stellt hat, von denen noch 6 Stück auf seinem

Lager stehen. Er weilj, daß das Furnierholz
seiner Kommode papierdünn ist. Er weiß, dalj
die Marketerie für 50 Kommoden dieser Art
gleichzeitig ausgesägt worden ist. Er weilj

Wer hat nun recht? Ist die Frau Nr. 1
schön? Ist die Kommode Nr. 2 schön? — —
Ist etwas überhaupt schön, weil es bestimmten
Leuten gefällt oder weil es überhaupt Leuten


Ant onio Cauale (Canaletto).
Blick auf den Cauale grande in Venedig.
Aus der Sammlung Boccella von Lucca;
81.44 : 132,08 cm. Kat.-Nr. 39.
Versteigerung in L o n d o n durch C h r i s ti e , Manson & Woods
am 14, 1> e z. e m b er 1928.
A ntonio Canals {Canaletto}, Vue du Grand Canal de Venise
81,44: 132,08 cent. No. 39 du cat.
Vente ä Londres par MM. Christie, Manson & Woods
Le 14 Decembre 1928.

auch, wie die schöne Patina auf seinen Kom-
moden hergestellt wurde und wie man täuschend
die Wurmlöcher fabriziert hat. Er weilj auch,
dalj er die Signatur des berühmten Ebenisten
selbst aufgepunzt hat.

gefällt? Hier liegt das Problem. — —
Wenn das Genie etwas Neues hervorbringl, ge-
rät die Welt in große Aufregung, weil sie an
das Alte gewöhnt ist. Kein Mensch findet die
Werke des Genies schön. Es müssen Jahre,

oft Jahrzehnte vergehen, bis man schließlich
darauf kommt, daß etwas Neues und Großes
da ist. Dann findet es plößlich alle Welt schön.
Wenn es nun jeßf schön ist, war es nicht früher
ebenso schön? Es kann etwas doch nicht schön
und nichtschön gleichzeitig sein. Wenn zwei
Spießbürger sagen, es ist schön, wenn ein
paar andere Spießbürger gesagt haben, es ist
nicht schön, ist es nun schön oder nicht schön?
Daß es etwas Schönes und Nichtschönes gibt,
wissen wir, oder besser ahnen wir, wie würden
wir sonst zu dem Wort oder zu dem Begriff
schön gekommen sein, aber daß etwas schön
sein soll, weil es einem zufälligen X, Y oder Z
gefällt, kann unmöglich richtig sein. Wir wissen,
daß das Genie existiert. Wir wissen, daß es
eine bildnerische Kraft gibt, daß es Augen gibt,
die klarer sehen, Ohren, die feiner hören, und
eine Logik, die logischer ist als die Logik von
Millionen von anderen. Aber das ist auch bei-
nahe alles, was wir wissen.. Die genialen Men-
schen bringen uns mit ihren Werken die Be-
griffe von schön und häßlich, von schlecht und
von gut. Mit ihrem Maßstab messen wir
sie selbst und die anderen. Aber auch sie
haben diese Begriffe nicht gemacht. Auch sie
sind nur Vermittler von Geseßen, von denen
wir die Herkunft nicht wissen, nie wissen wer-
den. Nach solchen ewigen Geseßen von irgend-
woher wird das Ur-Urteil der Menschheit, das
Urteil ihrer Genies geleitet. Widerstrebend
oft übernehmen wir es schließlich, dieses
Materie gewordene Geseß durch den Künstler
— in dem Kunstwerk. — —
Wenn nun irgendein Schwindler uns etwas
vorgemacht hat und einen falschen Prinzen für
den echten eingeschmuggelt hat, ist es nicht
menschlich, daß man sich hat täuschen lassen?
Ist es aber nicht ebenso natürlich, daß wir das
traurige Surrogat — ohne nur noch einmal hinzu-
sehen — ablehnen, im Augenblick, wo wir die
Täuschung erkannt haben? Was nicht echt ist,
kann weder schön, noch bedeutend, noch
gualitäivoll sein, und wenn wir uns getäuscht
haben, dann liegt das daran, daß unser Urteil
unvollkommen ist wie alles Menschliche.
Walter Bondy

IMPRESSIONISTEN

Gaieri® IWatthiesen altEMEIStER
BERLIN W 9 ■ BELLEVUESTRASSE 14

PAUL CASSIRER / HUGO HELBING
GESAMTMOBILIAR SCHLOSS CROSSEN
A. D. ELSTER
MÖBEL UND KUNSTGEGENSTÄNDE DES 18. JAHRHUNDERTS AUS GRÄFLICH-
FLEMMINGSCHEM FIDEIKOMISSB ESITZ
BAROCK- UND ROKOKOMÖBEL, ZIMMEREINRICHTUNGEN
WANDBESPANNUNGEN, ÖFEN USW. DER 1780 ER JAHRE
SAMMLUNG EDUARD GANS
ANTIKE SCHMUCKSACHEN UND GEGENSTÄNDE DER KLEINKUNST IN GOLD,
EDELSTEIN, HALBEDELSTEIN, GLAS, BRONZE USW.
GRIECHISCH, HELLENISTISCH, RÖMISCH, FRÄNKISCH vom 8. JAHRHUNDERT V.CHR.
BIS 8. JAHRHUNDERT N. CHR.
AUSSTELLUNG:
SONNABEND, DEN 8. DEZEMBER 1928 VON 10-2 UND 4-6 UHR
SONNTAG, DEN 9. U. MONTAG, DEN 10. DEZEMBER VON 10-2 UHR
VERSTEIGERUNG:
DIENSTAG, DEN 11. DEZEMBER 1928, VORMITTAGS 10 UHR
UND NACHMITTAGS 3 UHR

BERLIN WTO, VIKTOR IA STR A S S E 35

SAMMLUNG BAURAT SCHILLER, BERLIN
ANTIKE KLEINKUNST
GOLD, GLAS, KERAMIK
KATALOG VON PROF. DR. ZAHN
AUSSTELLUNG BIS AUFWEITERES:
ALTES MUSEUM, BERLIN (ANTIQUARIUM)
VERSTEIGERUNG: FRÜHJAHR 1929
RUDOLPH LEPKE’S KUNST-AUCTIONSHAUS
BERLIN W 35, POTSDAMER STRASSE 122 a/b

The

BRUMMER» NEW-YORK
27, Easl" sz1-” Streel
 
Annotationen