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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 4.1888

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Heiden, Max: Aus der Spitzensammlung des Kunstgewerbemuseums zu Berlin, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4161#0010

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Von Max Heiden.

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Anhalt für das zu bildende Muster; sobald aber
letzterem ein Gerippe aus losen weit gespamiten
Fäden zu Grunde liegh muß auf andere Weise
ein Halt für die Näharbeit geschaffeu werden:
man zeichnet daher das Muster auf ein starkes
Blatt Papier (in früheren Zeiten nahm man
Pergament) nnd läßt die Nadel den Umrissen

a Ai-opxo die Dressirfäden der Umrandung, von
diesen aus wird frei von einer Seite zur an-
deren eine Schlinge gelegt nnd an dieser zurück-
geknotet, bis eine nene Schlinge wiedcr ziim
Dressirfaden gelegt wird nnd so weiter in der
vollen Breite des Mnsters. Jst dies erreicht,
wird an allen schon geknoteten nnd noch offenen

No. 4. Gcnühte Spitze.

folgen. Jst das Mnster fertig, so wird das
Papier weggerissen.

Später, im 17. und 18. Jahrhundert, be-
dient man sich als Grund zu einer genähten
Spitze eines geklöppelten, genähten oder ge-
webten tüllähnlichen feinen Maschenwerkes.

Fäden nach links gearbeitet: dem Muster liegt
also ein Faden zu Grunde; aber es ist derselbe,
mit welchem genäht wird."

Fig. 4 zeigt ein sehr vornehmes Muster
aus quadratischen Feldern, welche durch Borten
gebildet werden, jedes dersclben enthält Kreise,

No. s. Genähte Spitzc.

Zwei interessante Beispiele der geknoteten
Spitze, paint nons oder punto a ^roppo, wie
die Jtaliener sie nennen, sind in Fig. 4 nnd 5
abgcbildet. Obgleich in einigcn Details des
Musters dem Macram<z verwandt, ist punto a
Zroxpo auf ganz andere Weise hergestellt: vor
allem ist es Nadelarbeit.

Ein Techniker schreibt uns über diese Tech-
uik folgendes: „Fest und gegeben sind bei
Kunstgcwerbeblatt. IV.

die durch halbkreisförmige Felder eingeschlossen
sind. Die schmale Zackenborte ist eine ange-
setzte Klöppelarbeit. Aus etwas breiteren Flä-
chen, wie sie in der Häkelarbeit leicht entstehen,
ist das Muster der geknoteten ZackenspitzeMg. 5)
zusammengesetzt: die durchgehenden Querborten
schließen im Muster abwechselnde N'autenfelder
und aus kleinen Quadraten gebildete Sterne ein.

Eine anscheinend ältere Spitze derselben

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