Hoferin: Sein rödliche Leut!
Hofer: Rödlicher oals i, rödlicher, joa, doa hoast röcht.
Hoferin: Ander, Ander, fongst schon wiedr on. Schau, derschröck
mi do nit so. I kenn di joa nimmer, bist's oder bist's nit!
Hofer: I bin's schon, i bin's schon. Brauchst a nit z'derschröckn,
's ist nix solches, wie du moanst, i hoab nix gstohln. Freilich, sigst,
dös war joa leicht. Aber hear, es ist öppes viel örgers, es ist a Sünd
gögn mi selbst, a Sünd gögn 's gonze Lond, a Sünd — i soag dier,
koan Geistlicher, nit amoal der Poabst in Rom konn mi davon absolviern,
denn an dear Sünd ....
Hoferin: Dn wearst do nit. Um meiner Seligkeit willn, Ander,
woas hoast ton?
Hofer: Du hoast gsoagt, der Siberer und der Donah sein rödliche
Mander, sigst, und voar dö rödlichen Mander will i mi itzt stölln und
— hear, woas i soag — i schwör dier, wenn dö Mander onders soagn
oals i, wenn sie mi freispröchn, dann, dann geah i heut no ins Sster--
reichisch.
Hoferin: Woas, ins Ssterreichisch? Ander, du bist nit meahr sicher,
du bist in Gfoahr.
Hofer: Du woaßt —
Hoferin: Woas soll i wissn, woas.
Hofer: Tausend Guldn sein auf mein Kopf gsötzt, weil i noach dcm
Friednsschlüß no d' Woaffn dergriffn, und i moan, es weard sich wohl
oaner finden loassn bei dear Ieit, dear sie verdienen will.
Hoferin: An dier, am Voater Hofer, den Iudas moachn, na, wenn's
nur dös ist, doa bin i rnehig.
tzofer: Moags's woahr sein zur Eahr vom Voatterlond, oaber mier
tat oaner ....
Hofer: Freund Siberer, Donah, verzeiht mier. Schaut.
Siberer: Oaber geah, röd do nit.
Donay: Wir haben ja gewußt, daß du viel schlechter daran, als wir.
Hofer: Nöcht hoabts, röcht. Iehntausend Kloafter tief möcht i eini
unter d' Erd, wo koa Sunn nit hinscheint. I hoab verspielt, Bankrott
gmoacht, Bankrott, nnd sitz itzt doa.
Hoferin: Ioa, Leut, doa, z'Haus doa, alloan und verloassn, und
sie, sie, dö ihn einighötzt, oalle sein sie fort, fort über die Berg, wie Lab
und Stab. Oalle, oalle! Die Geistlichn, die ihn zum Makkabäer gmoacht,
die Prinzn, dö ihm Zöttl gschickt, die Mander mit die hohen Hüt und
goldign Boartn, oall dö Gencral und Intendanten mit ihren druckten
Siegn und Eidschwürn für Tirol. Glogn hoabn sie und ihn betrogn,
glogn, glogn!
Donay: Wahr, wahr. Armer Hofer.
Sieberer: Ander, wenn's dir a Trost sein kann, mier, i und dcr
Donay, bleibn dier treu.
Hofer: Bleibt's Oes? Oes, Oes. — Ra, seid nit bös. Oenk vertrau i,
so wahr i Hofer hoaß, glabt's mier! Söchts Oes, und weil i Oenk ver-
trau, vertrau, so föst wie auf Gott, müeßt Oes mier Ontwort göbn auf a
Froag, offn und woahr, wie es sich für rödliche Mander schickt und ziemt.
Siberer, Donah, wollts?
2H2 Kunstwart XXIII, sO
Hofer: Rödlicher oals i, rödlicher, joa, doa hoast röcht.
Hoferin: Ander, Ander, fongst schon wiedr on. Schau, derschröck
mi do nit so. I kenn di joa nimmer, bist's oder bist's nit!
Hofer: I bin's schon, i bin's schon. Brauchst a nit z'derschröckn,
's ist nix solches, wie du moanst, i hoab nix gstohln. Freilich, sigst,
dös war joa leicht. Aber hear, es ist öppes viel örgers, es ist a Sünd
gögn mi selbst, a Sünd gögn 's gonze Lond, a Sünd — i soag dier,
koan Geistlicher, nit amoal der Poabst in Rom konn mi davon absolviern,
denn an dear Sünd ....
Hoferin: Dn wearst do nit. Um meiner Seligkeit willn, Ander,
woas hoast ton?
Hofer: Du hoast gsoagt, der Siberer und der Donah sein rödliche
Mander, sigst, und voar dö rödlichen Mander will i mi itzt stölln und
— hear, woas i soag — i schwör dier, wenn dö Mander onders soagn
oals i, wenn sie mi freispröchn, dann, dann geah i heut no ins Sster--
reichisch.
Hoferin: Woas, ins Ssterreichisch? Ander, du bist nit meahr sicher,
du bist in Gfoahr.
Hofer: Du woaßt —
Hoferin: Woas soll i wissn, woas.
Hofer: Tausend Guldn sein auf mein Kopf gsötzt, weil i noach dcm
Friednsschlüß no d' Woaffn dergriffn, und i moan, es weard sich wohl
oaner finden loassn bei dear Ieit, dear sie verdienen will.
Hoferin: An dier, am Voater Hofer, den Iudas moachn, na, wenn's
nur dös ist, doa bin i rnehig.
tzofer: Moags's woahr sein zur Eahr vom Voatterlond, oaber mier
tat oaner ....
Hofer: Freund Siberer, Donah, verzeiht mier. Schaut.
Siberer: Oaber geah, röd do nit.
Donay: Wir haben ja gewußt, daß du viel schlechter daran, als wir.
Hofer: Nöcht hoabts, röcht. Iehntausend Kloafter tief möcht i eini
unter d' Erd, wo koa Sunn nit hinscheint. I hoab verspielt, Bankrott
gmoacht, Bankrott, nnd sitz itzt doa.
Hoferin: Ioa, Leut, doa, z'Haus doa, alloan und verloassn, und
sie, sie, dö ihn einighötzt, oalle sein sie fort, fort über die Berg, wie Lab
und Stab. Oalle, oalle! Die Geistlichn, die ihn zum Makkabäer gmoacht,
die Prinzn, dö ihm Zöttl gschickt, die Mander mit die hohen Hüt und
goldign Boartn, oall dö Gencral und Intendanten mit ihren druckten
Siegn und Eidschwürn für Tirol. Glogn hoabn sie und ihn betrogn,
glogn, glogn!
Donay: Wahr, wahr. Armer Hofer.
Sieberer: Ander, wenn's dir a Trost sein kann, mier, i und dcr
Donay, bleibn dier treu.
Hofer: Bleibt's Oes? Oes, Oes. — Ra, seid nit bös. Oenk vertrau i,
so wahr i Hofer hoaß, glabt's mier! Söchts Oes, und weil i Oenk ver-
trau, vertrau, so föst wie auf Gott, müeßt Oes mier Ontwort göbn auf a
Froag, offn und woahr, wie es sich für rödliche Mander schickt und ziemt.
Siberer, Donah, wollts?
2H2 Kunstwart XXIII, sO