DOI issue:
Heft 18
DOI article:Rundschau
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.9032#0494
wie Korsette: mannshohe eiserne
Gitter mit Vorrichtungen zur Auf--
nahme von bunten Emailtafeln.
Sie hätten vielleicht auch nur Leib-
binben gekriegt, aber daranf wäre
nicht so schön viel zu vermieten ge-
gangen. Wir sprechen dem Ber-
liner Magistrat unsre Hochachtung
vor dieser neuen Hebung der
Schönheit und Würde der Kaiser-
stadt aus. Aber den Vätern Ber-
lins blciben zur Fruktifizierung
immer noch Möglichkeiten. Könnte
man nicht das Pflaster mosaik-
athenischen Einrichtung nach Art
der anderswo so beliebten Sand-
wichmänner vorn und hinten der
Geschäftswelt offerieren.
Zwei erste Forderungen
ans „neue Gasthaus"
^^as „Mustergasthaus", wie es
-2^der Aufsatz „Meine Herrcn
Gastwirte" im vorjährigen Reiseheft
des Kunstwarts (XXIII, (8) haben
will, wird vorläufig nur sehr ver-
einzelt erscheinen, denn der Strom
der „neuen Reisenden" ist noch
«oici. kii.Eic
8U86.okst
artig aus Reklamen zusammenset-
zen? Könnte man nicht die B a u -
genehmigung für HLuser an die
Bedingung knüpfen, daß miudcstens
fünfzig von hundert Quadratmetern
der Außenmauern dem Magistrat
für Annoncengeschäftchen vorbehal-
ten blieben? Könnte man nicht
endlich auch mit dcr Ausnützung
der Kleider zu Annoncen be°
ginnen? Zum mindesten sollten
die Stadträte und Stadtverordne-
ten, die dic Baumannoncen aus-
geheckt und gutgeheißen haben, den
Preiskurant der neuen großartigen,
genialen und sensationellen spree-
nicht breit genug, um dem Herrn
Hotelproprietär zu imponieren.
Aber an einzelne Rcformen sollte
man doch schon bald herangehn.
Und man kann die Mitarbeit der
Wirte erwartcn, wenn man ihnen
zeigt, daß es in beiderseitigcm In-
teresse liegt, gewisse Abelstände zu
beseitigen.
Der erste Äbelstand, dem sich
abhelfen läßt, ist der altbekannte:
das T r i n k g eld e r wesen. In
einem Berliner Hotel gehe ich
morgens in den Frühstückssaal. In
der Vorhalle nimmt mir eine
junge Dame den Aberzieher ab —
2. Iuniheft M
-(03
Äandel i
Gewerbe
Gitter mit Vorrichtungen zur Auf--
nahme von bunten Emailtafeln.
Sie hätten vielleicht auch nur Leib-
binben gekriegt, aber daranf wäre
nicht so schön viel zu vermieten ge-
gangen. Wir sprechen dem Ber-
liner Magistrat unsre Hochachtung
vor dieser neuen Hebung der
Schönheit und Würde der Kaiser-
stadt aus. Aber den Vätern Ber-
lins blciben zur Fruktifizierung
immer noch Möglichkeiten. Könnte
man nicht das Pflaster mosaik-
athenischen Einrichtung nach Art
der anderswo so beliebten Sand-
wichmänner vorn und hinten der
Geschäftswelt offerieren.
Zwei erste Forderungen
ans „neue Gasthaus"
^^as „Mustergasthaus", wie es
-2^der Aufsatz „Meine Herrcn
Gastwirte" im vorjährigen Reiseheft
des Kunstwarts (XXIII, (8) haben
will, wird vorläufig nur sehr ver-
einzelt erscheinen, denn der Strom
der „neuen Reisenden" ist noch
«oici. kii.Eic
8U86.okst
artig aus Reklamen zusammenset-
zen? Könnte man nicht die B a u -
genehmigung für HLuser an die
Bedingung knüpfen, daß miudcstens
fünfzig von hundert Quadratmetern
der Außenmauern dem Magistrat
für Annoncengeschäftchen vorbehal-
ten blieben? Könnte man nicht
endlich auch mit dcr Ausnützung
der Kleider zu Annoncen be°
ginnen? Zum mindesten sollten
die Stadträte und Stadtverordne-
ten, die dic Baumannoncen aus-
geheckt und gutgeheißen haben, den
Preiskurant der neuen großartigen,
genialen und sensationellen spree-
nicht breit genug, um dem Herrn
Hotelproprietär zu imponieren.
Aber an einzelne Rcformen sollte
man doch schon bald herangehn.
Und man kann die Mitarbeit der
Wirte erwartcn, wenn man ihnen
zeigt, daß es in beiderseitigcm In-
teresse liegt, gewisse Abelstände zu
beseitigen.
Der erste Äbelstand, dem sich
abhelfen läßt, ist der altbekannte:
das T r i n k g eld e r wesen. In
einem Berliner Hotel gehe ich
morgens in den Frühstückssaal. In
der Vorhalle nimmt mir eine
junge Dame den Aberzieher ab —
2. Iuniheft M
-(03
Äandel i
Gewerbe