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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 25,2.1912

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Heft 8 (2. Januarheft 1912)
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9026#0189
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Alsdann fügen wir diesenr Hefte zwölf Illustrationen Menzels zu den
„Werken Friedrichs des Großen" bei. Weit weniger bekannt,
als die Bilder zur Kuglerschen Geschichte, stehen sie ihnen doch an Be-
deutung nicht um Haaresbreite nach, manche übertreffen jene sogar so
gewiß, wie Menzel noch ein Stück reifer war, als er sie schuf. Friedrich
selbst kommt in unsern Proben nicht als körperliche Gestalt vor, aber
gerade die Aufgabe schien uns reizvoll: seinen Geist einmal durch die
Amwelt seines Erlebens und durch Ideen zu kennzeichnen, die von ihm
ausgingen oder die ihn trafen.

Seiner Eharakteristik sind anch die Faksimilien gewidmet, die
nach seiner Buchstaben- und nach seiner Notenschrist zwischen den Text
gesetzt sinh. Alle drei sind Höchst bezeichnend für ihn, man lasse sich die
Mühe nicht verdrießen, auch seine Worte in ihrem wunderlichen Deutsch
zu entziffern. Er lebt nicht nur, er leibt sozusagen auch darin. Wer
mehr von solchen Proben wünscht, findet sie am leichtesten in Petersdorffs
„Friedrich dem Großen", einem auch seinem Texte nach sehr gnten Buche.

Der Stich nach einer Zeichnung von L. Frisch, den wir noch wisder-
geben, ist kurz nach Friedrichs Tode entstanden, uns deucht, er gibt die
Trauerstimmung um den großen König schön. Vielleicht hat der Künstler
schon die Totenmaske benützen können, die jetzt im tzohenzollern-
museum aufbewahrt wird, ein ergreifend edles Kunstwerk der Natur.

Die Gravüre nach Bernhard Mannfelds Radierung aus der
Potsdamer Garnisonkirche illustriert den Rundschaubeitrag „Fromme
Wünsche", wir bringen sie aber auch um ihres eignen Wertes willen.
Mannfeld ist zwar bei den „Kennern" u w inoäe jetzt nicht auf der Welle,
es wird aber kanm lange dauern, dann schwimmt er auch bei ihnen
wieder aus. A

Äbersichtsblatt von Menzel selbst zn dem Btlde „Vegeg-
nung zwischen Friedrich II. und Ioscph II. zu Neisje"

»«^nsre Notenbeilage eröffnet ein Marsch Friedrichs des Großen,
44der sogenannte Parademarsch, der als der schönste der Fride-
rizianischen Märsche gilt, obwohl manche den etwas meistersingerischen
Alanenmarsch (Kw. XXII, 7) vorziehen. Der König hat Melodie und Baß

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