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Krüger, Thomas [Hrsg.]; Stephan, Hans-Georg [Hrsg.]; Korbel, Günther [Bearb.]; Korbel, Günther [Bearb.]; Raddatz, Klaus [Bearb.]; Raddatz, Klaus [Gefeierte Pers.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 16): Beiträge zur Archäologie Nordwestdeutschlands und Mitteleuropas — Hildesheim: Verlag August Lax, 1980

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65795#0069
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Möglichkeiten des Einsatzes von EDV in der
archäologischen Inventarisation und Auswertung
Von Mamoun Fansa
Mit 5 Abbildungen
Vorbemerkung
Die Archäologie versucht, anhand der Funde und Befunde, die durch Ausgrabungen gewon-
nen oder durch archäologische Landesaufnahme erfaßt wurden, ein umfassendes Bild von
den Lebensgewohnheiten der Menschen in unserer Vergangenheit zu ermitteln.
In Niedersachsen befinden sich im Gelände zahlreiche vor- und frühgeschichtliche Denkmale
und in den Museen eine große Anzahl verschiedenartiger Fundgegenstände, die bis jetzt noch
nicht für die wissenschaftliche Auswertung aufbereitet worden sind. Diese Aufgabe obliegt
der Denkmalpflege sowie den Museen.
In Niedersachsen wird die Zahl der archäologischen Denkmale auf 1 Million geschätzt. Es
handelt sich um bewegliche Denkmale (Funde) und ortsfeste Denkmale. Zu einer genauen Be-
schreibung jedes einzelnen Objektes sind für Dokumentationszwecke mindestens zehn, oft so-
gar mehr als 20 Merkmale bzw. Angaben erforderlich. Bei durchschnittlich 15 Eigenschaften
ergeben sich somit 15 Millionen Informationseinheiten.
Die Verarbeitung einer derartigen Menge an Informationen ist von den Archäologen mit den
üblichen Inventarisationsmitteln (Karteikartensystem) nicht zu bewältigen und läßt die
Verwendung eines effektiveren Systems erforderlich erscheinen. Gleichzeitig müßte die
Möglichkeit geschaffen werden, in einem rationellen Arbeitsverfahren die beiden wichtigsten
Denkmalkategorien, die ortsfesten und beweglichen Denkmale, aufzulisten und sie der
wissenschaftlichen Auswertung zugänglich zu machen. Um die oben beschriebene Datenfülle
zu erfassen und für die wissenschaftliche Auswertung bereitzustellen, erscheint der Einsatz
der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) mit ihren vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten ge-
eignet.
Erste Überlegungen dazu hat in Norddeutschland das Helms-Museum in Hamburg-Harburg
angestellt und ein System für Randlochkarten entwickelt. Daran schlossen sich Bestrebungen
an, für ganz Niedersachsen ein EDV-Schlüsselsystem zu erarbeiten. Eine Arbeitsgruppe aus
Mitarbeitern des Instituts für Denkmalpflege und des Niedersächsischen Landesmuseums
stellte einen Merkmalkatalog zusammen, der bei der weiteren Diskussion über die Einführung
der EDV in Niedersachsen als Grundlage dienen kann. Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe wur-
de der Verfasser beauftragt, das Schlüsselsystem zu erstellen.
Die Archäologie muß mit drei verschiedenden Datenarten arbeiten:
1. Daten, die sich aus individuellen Informationen ergeben, z. B. Name des Finders, Grund-
stücksbesitzers, oder Koordinaten der topographischen Karte. Diese Daten lassen sich
numerisch nicht verschlüsseln.

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