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Krüger, Thomas [Hrsg.]; Stephan, Hans-Georg [Hrsg.]; Raddatz, Klaus [Gefeierte Pers.]; Korbel, Günther [Bearb.]; Korbel, Günther [Bearb.]; Raddatz, Klaus [Bearb.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 16): Beiträge zur Archäologie Nordwestdeutschlands und Mitteleuropas — Hildesheim: Verlag August Lax, 1980

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65795#0081
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Ein bronzezeitlicher Depotfund
der Periode Montelius IV von Schöppenstedt,
Ortsteil Küblingen, Kr. Wolfenbüttel
Von Christina Feick
Mit 3 Abbildungen
Beim Ausheben eines Grabens kam im Juli 1963 auf einem Grundstück in Küblingen, einem
Ortsteil von Schöppenstedt, Kr. Wolfenbüttel, ein siebenteiliger Depotfund zutage. Die
Fundstelle befindet sich nur wenige Meter nördlich des Flüßchens Altenau und östlich der
Einmündung eines kleinen Baches, deren gemeinsame Uferböschung langsam zum Papen-
berg hin ansteigt.
Der Depotfund besteht aus drei Knopfsicheln, einem Tüllenmeißel, zwei Fuß (?)-ringen und
einer Hakenspirale. Die Gegenstände lagen dicht gepackt in 0,85 m Tiefe im Humus, die drei
Sicheln waren ineinandergeschoben. Nach Aussage Dr. H. A. Schultzes, der damals auf der
Warburg am Nordrand des Elms grub und der sofort hinzugezogen wurde, lag der Fund ur-
sprünglich in einem Holzkasten, dessen Abdruck noch deutlich sichtbar gewesen sei. Da eine
Nachuntersuchung erst im November desselben Jahres erfolgte, kann diese Frage jedoch
nicht mehr mit Sicherheit geklärt werden1.
In der Auswurferde des Grabens wurden Scherben der älteren und jüngeren Römischen Kai-
serzeit gefunden, darunter auch ein Stück hellgrauer Drehscheibenware, jedoch keine bronze-
zeitliche Keramik. In einer Entfernung von 0,8 m befand sich nordwestlich der Fundstelle in
0,73 m Tiefe im Humus eine 0,4 m dicke Schicht aus gebrannten Lehmbrocken, die nicht da-
tiert werden kann.
Die Bronzen waren mit einer starken grünen Patina überzogen, die den Kern bereits angegrif-
fen hatte.
Fundliste
Knopfsichel 1 (Abb. 2, 1): Länge: 19,7 cm. Breite an der Basis: 4,3 cm.
Eine starke, steil ansteigende Rückenrippe, zwei Verstärkungsrippen, die an der Basis ab-
knicken und parallel zu ihr weiterlaufen; Abbruch des Gußzapfens an der Basis in Höhe des
Knopfes deutlich zu erkennen.
Die Sichel ist stark abgenutzt, an der Spitze sind die Verstärkungsrippen abgeplattet, infolge
nachträglicher Bearbeitung ist das Stück zur Spitze hin leicht hochgewölbt.
1 Diese Nachuntersuchung wurde von Dr. Niquet vorgenommen, der den Fund für das Museum erwarb. Ihm sei hier für seine
freundliche Hilfe gedankt.

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